Die SRG stoppt ihre Kampagne «Die Schweiz im Herzen». Bereits Anfang Oktober warf der Klein Report die Frage auf, ob es sich bei der Kampagne um normale Markenpflege oder politischen Wahlkampf handle. Nun werden die entsprechenden Spots «angesichts des anstehenden Abstimmungstermins» nicht mehr ausgestrahlt.
In romantisch verklärten 20-Sekunden-Spots erklären verschiedene SRF-Zuschauer unter anderem, was sie am Schweizer Fernsehen schätzen oder weshalb sie einen starken Service public befürworten. Diese Videos sind Teil der Imagekampagne «Die Schweiz im Herzen», die SRF im November des letzten Jahres lancierte und beim Sender unter dem Begriff Markenpflege liefen.
Nun wurde die Kampagne gestoppt, wie der «SonntagsBlick» schreibt. «Es wurden auf den Sendern einige Trailer ausgestrahlt; einige weitere waren noch geplant. Angesichts des anstehenden Abstimmungstermins haben wir diese aber nicht mehr ausgestrahlt», wird Edi Estermann, Leiter der SRG-Medienstelle, zitiert.
Dieser Entscheidung vorangegangen sei eine Intervention des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom), wie das Boulevardblatt weiter schreibt. Das Amt habe die Kampagne zwar nicht verboten, die SRG aber dazu angehalten, ihre Einspieler nicht mehr als Programmhinweise zu verkaufen, sondern im Werbeblock zu platzieren.
«Das Bakom hat gegenüber der SRG seine Praxis zur Eigenwerbung präzisiert. Eigenwerbung ist eine Form von Werbung und muss vom redaktionellen Programm abgetrennt werden», sagte Bakom-Sprecherin Silvia Canova zum «SonntagsBlick». Weil die Grenzziehung nicht immer offenkundig sei, habe die SRG dem Bakom «einzelne Trailer und Spots zur Prüfung vorgelegt».
Bevor die Kampagne gestoppt wurde, waren die Kurzspots über den Tag verteilt auf SRF1 und SRF2 sowie Online auf Play SRF, Youtube, Instagram und auf Facebook zu sehen. «In einer Woche sind das rund 100 Ausstrahlungen im Fernsehen», rechnete Jonathan Engmann, Kommunikation SRF, dem Klein Report auf Anfrage vor.
Neben dem Kampagnen-Stopp bestätigte Edi Erstermann gegenüber dem «SonntagsBlick», dass man für die Olympischen Winterspiele 2018 nur noch 160 Mitarbeiter nach Südkorea schicken werde - 2014 reisten noch 240 SRG-Journalisten nach Sotschi.
Der Grund: «Wir setzen stark auf neue Technologien, die es uns ermöglichen, eine grössere Anzahl TV-Bilder gleichzeitig in die Schweiz zu schicken», wird Estermann zitiert. Es sei deshalb möglich, die Endproduktion mit Regisseuren, Produzenten und Technikern in die Schweiz zu verlagern. Dadurch könne man bis zu einer halben Million Franken sparen und für das Sportprogramm einsetzen.