Ein Polizist hat am Donnerstag in Genf dem Fotografen Steeve Iuncker zwei Schläge mit dem Schlagstock versetzt, ihm seinen Presseausweis entrissen und diesen auf den Boden geworfen.
Der Fotograf berichtete für die «Tribune de Genève» über eine Demonstration, die am selben Tag vor einem besetzten Gebäude stattfand.
Der Fotograf bewegte sich zwischen den Ordnungskräften und den Demonstranten und machte unter anderem Bilder von den Polizisten, als er von einem Schlagstock getroffen wurde. Als Iuncker protestierte, indem er sich auf seine Funktion als Pressefotograf berief und seinen Presseausweis zeigte, wurde ihm dieser aus der Hand gerissen und auf den Boden geworfen. Iuncker wurde aus der Absperrung gedrängt.
«Dieses Vorgehen gegen einen Medienschaffenden bei der Ausübung seines Berufs ist nicht hinnehmbar», verurteilte Reporter ohne Grenzen Schweiz (RSF) den Vorfall am Freitagnachmittag «aufs Schärfste».
Man erwarte von der Genfer Polizei, dass sie die notwendigen Massnahmen ergreife, damit solche Übergriffe nicht wieder vorkommen.
«Unsere Organisation erinnert daran, dass Medienschaffende in der Lage sein müssen, aus nächster Nähe über Ereignisse wie die Auflösung einer Demonstration zu berichten, und insbesondere in der Lage sein müssen, über die Arbeit der Polizei zu berichten.»
Das wichtigste Prinzip, das die Ordnungskräfte gegebenenfalls dazu legitimieren könnte, Massnahmen zu ergreifen, die die Handlungsfreiheit der Presse einschränken, bleibe die Verhältnismässigkeit. «Dieser Grundsatz wurde von der Genfer Polizei in schwerwiegender Weise verletzt.»