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Montag
09.09.2019

TV / Radio

«Ein ausgeprägter Longtail mit verschiedenen, oft zahlungspflichtigen Diensten»: Newcomer wie Sky, Twitch, UPC, Sunrise oder Amazon Prime

«Ein ausgeprägter Longtail mit verschiedenen, oft zahlungspflichtigen Diensten»: Newcomer wie Sky, Twitch, UPC, Sunrise oder Amazon Prime

Eine Reihe Newcomer konkurrieren die etablierten Web-TVs wie Wilmaa, Swisscom TV oder Zattoo auf dem Schweizer Video-Markt. Das klassische TV bleibt laut einem neuen Bericht als Königin aller Bewegtbild-Medien insgesamt stabil.

Zwei Prozentpunkte hat das klassische Fernsehen seit 2014 gemäss Zahlen der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) an Reichweite eingebüsst. Aber immer noch 94 Prozent der Deutschschweizer schalten «mindestens gelegentlich» die Flimmerkiste im Wohnzimmer ein. 

«Vom leichten Rückgang der fernsehenden Bevölkerung profitierte nicht etwa Youtube», schreibt Igem-Geschäftsführerin Siri Fischer in dem neuen Bericht «OTT bewegt den Video-Markt Schweiz», der Wilmaa herausgegeben hat.

Googles Video-Portal wird zwar von zwei Dritteln der Deutschschweizer mindestens gelegentlich genutzt, doch über die Jahre hinweg betrachtet bleibe dieser hohe Zuspruch «bloss» konstant. 

Zulegen konnte vor allem Netflix: Gaben 2016 noch zehn Prozent der Bevölkerung an, den Streamingdienst zumindest gelegentlich zu nutzen, tut dies nun bereits mehr als jeder Vierte (27,7%). 

«Die grösste Bewegung fand wohl im Bereich Over-the-Top (OTT) statt», so Siri Fischer weiter. Hier hat sich die Palette auf über ein Dutzend Anbieter ausgeweitet: von Apple iTunes über Google Play, Sky Show oder Sky Sport, UPC und Teleclub Play bis hin zu Twitch, Amazon Prime, Netzkino, DAZN, Dailymotion, Hollystar oder Watchbox.

Für sich genommen haben diese Newcomer in der Deutschschweiz noch keinen grossen Zulauf: Sky (Show oder Sport) schauen knapp fünf Prozent der Bevölkerung mindestens gelegentlich. Auch die Gaming-Plattform Twitch wird erst von etwa vier Prozent der Deutschschweizer genutzt. Bei Amazon Prime sind es gar nur zwei Prozent, Dailymotion oder auch DAZN werden von je nur einem Prozent genutzt.

Doch: «Das alles kumuliert sich», so die Igem-Geschäftsleiterin. Es bilde sich zurzeit «ein ausgeprägter Longtail mit verschiedenen, oft zahlungspflichtigen Diensten», welche die etablierten Schweizer WebTVs konkurrieren.

Letztere erreichen zusammen zurzeit 29 Prozent der Deutschschweizer Bevölkerung, wobei Zattoo, Swisscom TV, Teleboy, Wilmaa, UPC TV App & Web sowie Sunrise Smart TV in der Statistik mitgezählt worden sind.