Die «New York Times» holt zwischen fünf und sieben Millionen Bildern, die bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreichen, aus ihren Aktenschränken. Das Archiv, das sich unter der Erde am Times Square befindet, wird nun laufend digitalisiert.
«Unser erstes Foto wurde 1896 publiziert, das bedeutet, dass die visuellen Aufzeichnungen das gesamte 20. Jahrhundert und mehr umfassen», so Monica Drake, Assistant Managing Editor bei der «Times». Doch der Ort, wo sich die historischen redaktionellen Fotos befinden, wird nicht ohne Grund «The Morgue» oder zu Deutsch «die Leichenhalle» genannt.
Die Digitalisierung der Fotos soll einerseits deren sichere Aufbewahrung garantieren. Anderseits sollen die Bilder so auch leichter zugänglich werden. Dafür arbeitet die «New York Times» mit Google Cloud zusammen. Eine besondere Schwierigkeit bei der digitalen Aufbewahrung: «Nicht nur die Bilder selber enthalten wertvolle Informationen. In vielen Fällen finden sich auf der Rückseite weitere Angaben zu Zeit und Ort, wann und wo das Foto gemacht wurde», erklärt Nick Rockwell, Chief Technology Officer bei der Zeitung.
Deshalb setzt die «Times» die Google Cloud API ein: Mithilfe von maschinellem Lernen kann das Tool auch Texte und handschriftliche Beschreibungen finden, erkennen und digital festhalten. Diese Daten werden zusätzlich zu den eigentlichen Fotos abgespeichert und erlauben es, die Bilder später digital anhand von Stichworten, Jahreszahlen oder anderen Angaben wiederzufinden.