Wieso sitzt Miss Sophie an Silvester ganz allein am Tisch? Was hat Sir Toby und die Herren von Schneider sowie Pommeroy verhindert zu kommen?
Mit einem sogenannten «Prequel» soll jetzt die Vorgeschichte des TV-Klassikers «Dinner for One» zum Thema werden. Wie die Produktionsgesellschaft Ufa Fiction am Donnerstag mitgeteilt hat, steckt man in Berlin bereits mitten in der Planung.
«Dinner for Five» lautet demnach der Arbeitstitel. «Ich selbst habe mich als Kind immer gefragt, warum die vier Männer nicht am Tisch sitzen und wie sie wohl aussehen», erklärt dazu Produzent und Showrunner Tommy Wosch laut einer Mitteilung der Ufa. Für ihn ist es «ein Traum», eine Neuauflage des Silvesterklassikers für die ganze Familie zu produzieren.
In sechs Folgen zu je 45 Minuten soll «Dinner for Five» eine romantisch komische Abenteuerserie sein, «bildgewaltig und zeitgemäss», aber immer noch basierend auf der historischen Vorlage. Die Dreharbeiten sollen 2023 beginnen.
Die Handlung von «Dinner for Five» spielt laut Ufa Fiction im England des Jahres 1921. Es kämpfen fünf Männer, «die unterschiedlicher nicht sein könnten», um die Hand von Miss Sophie, die kurz vor ihrem 39. Geburtstag steht. Sie will – beziehungsweise muss – einen der vier finanzstarken Männer heiraten – aber nicht sofort. Hintergrund sind Geldsorgen.
Um sich noch ein weiteres Jahr in Freiheit zu sichern und über ihre Jugendliebelei mit James, dem Sohn des Butlers, hinweg zu kommen, denkt sie sich einen Wettkampf für die vier Junggesellen aus: Wer ihr nächstes Jahr zu ihrem 40. Geburtstag das schönste Geburtstagsgeschenk mitbringt, den wird sie heiraten.
Das Original der heute weltweit ausgestrahlten Silvestershow mit Freddie Frinton und May Warden, nach dem Buch von Lauri Wylie, wurde vom NDR produziert und hatte 1961 Premiere in der Show «Lassen Sie sich unterhalten» mit Evelyn Künneke. Noch einmal bekannter wurde die Comedy im März 1963 in der Samstagabendshow «Guten Abend Peter Frankenfeld».
Der Sketch mit dem legendären Satz «The same procedure as every year» kam bereits 1988 ins Guinness-Buch der Rekorde als die «am häufigsten wiederholte TV-Produktion». Am 31. Dezember 1972 wurde beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg die Tradition begründet, «Dinner for One» jeweils an Silvester auszustrahlen.
Für die TV-Aufzeichnung 1963 erhielten Warden und Frinton angeblich 4’150 D-Mark, das sind umgerechnet knapp über 2’000 Euro.
Für die Fans von Statistiken gibt es noch weitere Zahlen: Elfmal stolpert Butler James über das am Boden liegende Tigerfell.
16 Gläser Alkohol, darunter Champagner, Weisswein, Sherry und Portwein, hat Butler James nach dem Dinner mit Miss Sophie intus. In Schweden wurde die Ausstrahlung von «Dinner vor One» deshalb während sechs Jahren verboten, weil es zum Trinken animieren würde.
Hätte James diese Menge wirklich getrunken, wäre sein Alkoholpegel auf lebensgefährliche 3,92 Promille gestiegen.
Dabei rührte Butler-Darsteller Freddie Frinton im echten Leben keinen Tropfen Alkohol an – für die Aufzeichnung befand sich Saft in den Gläsern.