Mit einem internen Innovationsfonds setzt Tamedia auf die Kreativität seiner Mitarbeitenden. Eines der ersten Projekte aus diesem Fonds heisst «Tadam» und geht auf die Initiative des Journalisten Titus Plattner zurück.
Das Tool soll dabei helfen, die Dokumentenflut zu bewältigen, mit der sich Journalisten tagtäglich konfrontiert sehen. «Es ist wichtig, dass diese Projekte nicht top-down, sondern bottom-up kommen», erklärte Tamedia-Verwaltungsratspräsident Pietro Supino an der Pressekonferenz vom Dienstag. Seit zwei Jahren stehen für den Innovationsfonds jährlich eine Million Franken zur Verfügung. «Diese Mittel sind aber nur für die erste Phase gedacht, um Projektideen weiterzuentwickeln, Prototypen zu bauen oder Businesspläne zu erarbeiten», präzisiert Christoph Zimmer, Leiter Unternehmenskommunikation Tamedia, gegenüber dem Klein Report.
Diesem bottom-up-Gedanken folgend wurden im vergangenen Jahr «etwa zwei Dutzend Ideen geprüft», so Zimmer. «Ebenfalls aus dem Innovationsfonds entwickelt und mitfinanziert wurden Projekte wie die '12-App', die neue App von `20 Minuten` oder kürzlich eine Prozessanpassung in einem unserer Druckzentren», nennt Zimmer weitere Beispiele aus dem breiten Spektrum an Ideen der Tamedia-Mitarbeiter.
Titus Plattner, der nun gemeinsam mit einem Team hinter dem Projekt «Tadam» steht, ist Journalist und schreibt sonst verlagsintern für «Le Matin Dimanche» und die «SonntagsZeitung». Pietro Supino lobt ihn, er sei «einer unserer besten Journalisten».
«`Tadam` hilft den Journalisten, die Dokumentenflut zu bewältigen. Zudem können sie auch Jahre später noch auf Dokumente zurückgreifen, die von den Agenturen nicht weitergegeben wurden», stellt Plattner sein Projekt vor versammelten Medienvertretern vor. «Das Tool steht bereits zur Verfügung», sagt Plattner weiter.
Ein Teil davon besteht darin, dass «Tadam» das Internet und Websites automatisch auf Inhalte durchsuchen kann: So kann der Journalist beispielsweise nach dem Stichwort «Seniorenunfälle» suchen und erhält dazu alle Artikel und Mitteilungen aus dem Datensatz, die Schlagwörter zu diesem Thema beinhalten. «Das beinhaltet auch Pressemitteilungen der Polizei, die von den Agenturen gar nicht weitergegeben wurden», erklärt Projektinitiator Plattner.
Doch der weit wichtigere Teil des Tools besteht aus Informationen, die von den Journalisten und Redaktionen selber stammen. «Diese sind oft weit wertvoller als Internet-Informationen», findet Plattner. Um diese überhaupt sammeln zu können, «müssen die Leute zunächst freiwillig mitmachen». Erst dann kommt die eigentliche Kernfunktion von «Tadam» zum Tragen: Der ungehinderte Austausch von Informationen zwischen den Redaktionen.