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Mittwoch
26.02.2025

Medien / Publizistik

Die aus der Ukraine geflohenen Roma «profitieren vom Schutzstatus S»: Aufmachung des vom Presserat gerügten NZZ-Artikels vom 10. Februar 2024... (Bild: Screenshot nzz.ch)

Die aus der Ukraine geflohenen Roma «profitieren vom Schutzstatus S»: Aufmachung des vom Presserat gerügten NZZ-Artikels vom 10. Februar 2024... (Bild: Screenshot nzz.ch)

Die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ) hat aus Sicht des Schweizer Presserats diskriminierend über Angehörige der Roma berichtet.

In den drei im Februar 2024 publizierten Artikeln über Roma aus der Ukraine, die in der Schweiz mit dem Schutzstatus S aufgenommen worden sind, sei ein Bild gezeichnet worden, das der Presserat als Verstoss gegen das Diskriminierungsverbot wertete.

Unter der Schlagzeile «Immer mehr Roma profitieren vom Schutzstatus S» berichtete die NZZ am 10. Februar 2024 zum Beispiel, dass der Ukraine-Krieg noch immer «Hunderttausende» zur Flucht zwinge, «unter ihnen auch Roma». In den Kantonen St. Gallen und Thurgau erhielten «immer mehr Roma» den Ausweis S, «obwohl die dazu nicht berechtigt sind». 

66’143 Flüchtlingen mit Schutzstatus S werden «50’000 bis 80’000» Roma gegenübergestellt, die in der Schweiz «zwar toleriert» und gemäss Bundesrat Teil der Gesellschaft seien, aber nicht als nationale Minderheit anerkannt würden. «Nun scheinen einige Roma das 2022 aktivierte System des Schutzstatus S auszunutzen», so die NZZ weiter.

Das diskriminierende Bild, dass die NZZ gemäss Presserat zeichne, käme zustande durch pauschalisierende und unbelegte Behauptungen über angeblich gekaufte Pässe, erschlichene Rückkehrhilfe oder organisierte Kriminalität von «Grossfamilien».

Zudem rügte das Selbstkontrollgremium die mangelhafte Angabe oder sogar das «gänzliche Fehlen von Quellen». 

Konkret kritisiert der Presserat auch, dass in dem oben zitierten Artikel die 60’000 ukrainischen Flüchtlinge mit Schutzstatus S den schätzungsweise 50’000 bis 80’000 in der Schweiz lebenden Roma gegenübergestellt werden. 

«Zwischen den beiden Gruppen besteht kein Zusammenhang.»

Falsch und diskriminierend war auch die Aussage, dass die in der Schweiz lebenden Roma lediglich «toleriert» würden, da sie nicht als nationale Minderheit anerkannt seien. 

«Diese Roma sind Schweizer Staatsbürger und Staatsbürgerinnen und ein fester Bestandteil der Schweizer Gesellschaft», hält der Presserat in seiner am Mittwoch publizierten Stellungnahme fest.