Die neue Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider hat sich bei ihrem Kommunikationsteam für eine Doppelspitze entschieden.
Ab dem 1. März leiten Agnès Schenker und Christoph Lenz gemeinsam den Kommunikationsdienst des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD), wie es am Freitag in Bundesbern heisst.
Eine Co-Leitung zur Leak-Prävention also? Der einzige Beweggrund wird das natürlich nicht gewesen sein. Sowohl Agnès Schenker wie auch Christoph Lenz werden je in einem 80-Prozent-Pensum tätig sein. Das Pflichtenheft der Kommunikationsleitung ist offenbar so zugeschnitten, dass es den Umfang eines alleinigen Vollzeitpensums sprengen würde.
Dennoch: Angesichts der Indiskretionen und ihrer mannigfachen juristischen, politischen und medialen Konsequenzen, die sich der ehemalige Kommunikationsleiter im Innenministerium Peter Lauener – nach Aussage von Alain Berset «eigenmächtig» – zu Schulden kommen liess, drängt sich die Vermutung geradezu auf, dass hier das Vier-Augen-Prinzip vielleicht auch als Kontrollmechanismus eingesetzt worden ist.
Auf Nachfrage des Klein Reports äusserte sich der Kommunikationsdienst des EJPD nicht zu solchen Spekulationen.
Die beiden Neuen an der Spitze ebendieses Kommunikationsdienstes kommen aus dem Journalismus. Christoph Lenz arbeitet seit 2016 als Journalist bei der Mediengruppe TX Group und ist zurzeit Mitglied der Tamedia-Tagesleitung und Reporter beim «Magazin».
Seine Erfahrungen als Journalist sammelte er ab 2006 bei den «Schaffhauser Nachrichten», dem «Bund» und dem «Blick». Seit 2020 ist er regelmässig Gast im englischsprachigen Radio «Monocle 24». Der 39-jährige Christoph Lenz hat an der Universität Bern Geschichte und Volkswirtschaft studiert.
Und Agnès Schenker ist zurzeit stellvertretende Chefin des Kommunikationsdienstes des Generalsekretariats des EJPD, wo sie seit 2011 in verschiedenen Funktionen tätig ist.
Vorher war Schenker während 24 Jahren Journalistin, vor allem bei der Presseagentur Keystone und bei Radio RTS, wo sie als Korrespondentin aus dem Bundeshaus, aus Brüssel und aus Zürich berichtete.
Die 57-jährige Agnès Schenker hat ein Lizenziat in Soziologie und Anthropologie der Universität Lausanne.
