Als Folge des Subventionsskandals bei PostAuto wird das Unternehmen strategisch neu organisiert. Obwohl damit kein Sparziel verbunden ist, sind durch den Wegfall einzelner Geschäftsfelder und die Nutzung von Synergien etwa zwei Prozent aller Stellen gefährdet.
Mit einer Rückbesinnung auf das Kerngeschäft versucht PostAuto, das Vertrauen der Bevölkerung und der Politik zurückzugewinnen. «Organisatorisch will sich PostAuto funktional aufstellen und die Präsenz in den Regionen verstärken», erklärte das Unternehmen am Montag.
An rund einem Dutzend Informationsanlässen wurden Mitarbeitende Anfang Monat darüber informiert, wie das Personal von den Änderungen betroffen ist: Während das Fahr- und Kontrollpersonal - das sind etwa zwei Drittel aller Mitarbeitenden der PostAuto AG - nicht direkt tangiert sind, können sich in den administrativen Bereichen «aufgrund der funktionalen Neuorganisation mit der beabsichtigten Stärkung der Präsenz von PostAuto in den Regionen Änderungen bei den Aufgaben- und Kompetenzprofilen ebenso wie bei den Anstellungsbedingungen ergeben».
PostAuto geht davon aus, dass auch Stellen wegfallen könnten, was etwa 40 bis 60 Mitarbeitende betreffen würde. «PostAuto beabsichtigt, die wegfallenden Stellen weitestgehend im Rahmen der natürlichen Fluktuation oder mit Frühpensionierungen aufzufangen. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass es im Einzelfall auch zu Kündigungen kommt.»
Deshalb wurde am Montag ein Konsultationsverfahren eröffnet. Bis am 23. September hat die Belegschaft die Möglichkeit für Vorschläge, wie Kündigungen «oder andere Änderungen der Anstellungsbedingungen» vermieden oder teilweise aufgefangen werden können. Auch Vorschläge zur künftigen Struktur von PostAuto können gemacht werden.
Die Gewerkschaft Syndicom begrüsse den Schritt von PostAuto, ihre Strukturen nach dem Skandal zu überdenken. Irritiert zeigte sich die Gewerkschaft hingegen über die Aussage, wonach Kündigungen nicht ausgeschlossen werden können: Bei einer Grössenordnung von zwei Prozent der Stellen, die wegfallen könnten, seien keine Kündigungen notwendig. Denn schon die Personalfluktuation betrage bei PostAuto drei Prozent (2016).