Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) kann nach einer tagelangen Sperre wieder auf die eigenen Twitter-Konten zurückgreifen und Tweets abschicken. Vom Kurznachrichtendienst gibt es allerdings immer noch keine Erklärung für die Sperrung der Bundesbehörde.
Seit dem 28. September war das Bakom auf Twitter nicht mehr auffindbar. Das soziale Netzwerk hatte die vier Konten des Bundesamtes, das Tweets in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfasst, ohne Erklärung oder Vorwarnung gesperrt.
«Wir haben den Fall Twitter gemeldet und haben eine automatisch generierte Antwort erhalten, die uns bestätigt hat, dass unsere Meldung angekommen ist. Seither haben wir keine Meldung von Twitter erhalten», erklärte Bakom-Sprecherin Caroline Sauser am Mittwoch gegenüber dem Klein Report.
Daraufhin hat das Bakom mit anderen Bundesbehörden den Kontakt aufgenommen. «Mit dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit haben wir versucht, abzuschätzen, ob es die Folge eines Angriffs auf unsere Konten sein könnte.» Doch dazu konnte kein Hinweis festgestellt werden. Sogar die Botschaft in Washington wurde kontaktiert, die ihrerseits bei Twitter interveniert hatte, liess Sauser ausrichten.
Doch das war alles vergebens: Twitter hielt die Sperre bis zum 7. Oktober aufrecht. Das Bakom konnte ganze zehn Tage nicht über Twitter kommunizieren – und hat nach wie vor keine Ahnung, warum das so war. «Bis jetzt haben wir keine Meldung von Twitter bekommen und wissen immer noch nicht, warum unsere Konten gesperrt worden sind.»
Während sich Twitter mit einer Antwort Zeit lässt, wollte der Klein Report wissen, wie das Bakom in solchen Fällen künftig vorgehen will. Doch in Bern ist man sich diesbezüglich noch nicht sicher: «Es ist im Moment zu früh, weitere Schritte zu definieren. Wir möchten zuerst in Erfahrung bringen, was der Grund für die Sperrung unserer Konten ist», sagte Caroline Sauser.
Klar ist, dass das Bakom trotz unfreiwilliger Twitter-Abstinenz über genügend andere Kommunikationskanäle verfügt. Das Bundesamt kommuniziert über seine Internetseite bakom.ch, mit dem Versand von Newslettern und mit Medienmitteilungen. Ausserdem können wichtige Informationen des Bakom ebenfalls über die Twitter-Kanäle des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) verbreitet werden.
«Gerade weil wir die gesamte Bevölkerung erreichen wollen, nutzt das Bakom möglichst viele Kommunikationskanäle. Und wir versuchen, auf dem jeweiligen Kanal die adäquaten Informationen den Zielgruppen entsprechend aufzubereiten. Wir sind überzeugt, dass die Schweizer Bevölkerung – auch dank der guten Arbeit der Medien – gut informiert ist», ergänzt Sauser abschliessend.