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Freitag
11.03.2022

TV / Radio

Galgenhumor hilft weiter: «Um Totenkult und Grabpflege muss sich ja auch jemand kümmern nach dem Tod vom ‚Rock Special‘», sagt SRF3-Mann Dominic Dillier. (Screenshot Youtube)

Galgenhumor hilft weiter: «Um Totenkult und Grabpflege muss sich ja auch jemand kümmern nach dem Tod vom ‚Rock Special‘», sagt SRF3-Mann Dominic Dillier. (Screenshot Youtube)

Totgesparte leben länger: Mitte März verstummen die Musik-«Specials» auf Radio SRF3. Mehrere der Moderatoren senden aber weiter – auf dem neuen Webradio sonum.fm, finanziert durch Stiftungen und die Community.

«Wir sind fünf Leute bei sonum.fm», sagte Dominik Born auf Nachfrage des Klein Reports am Freitag. Born präsidiert den seit 2006 bestehenden Verein Radiolab, der hinter dem neuen Radio- und Podcast-Portal steht.

Mit von der Partie sind die DRS-3-Urgesteine Dominic Dillier, seit 2002 zu hören im «Rock Special», die beiden langjährigen «Sounds!»-Redaktoren Urs Musfeld und Matthias Erb, Lukie Wyniger, der seit sechs Jahren das «Reggae Special» moderiert, sowie Sabine Renz, Moderatorin von 1995 bis 2008 beim damaligen DRS 3, die nun ihr Comeback hinterm Mikrofon beim Web-Radio hält.

Senden wollen die fünf «neue Beats, Szene-Insights und Musikinterviews». Das Gute aus der alten Radiowelt soll verbunden werden mit den Vorzügen des Digitalen.

Dillier zum Beispiel wird das Format «Rock ist tot» beisteuern. «Um Totenkult und Grabpflege muss sich ja auch jemand kümmern nach dem Tod vom ‚Rock Special‘», sagt der Musikjournalist mit charmanter Direktheit in einem Youtube-Spot, der fürs «Soundfunding» trommelt.

Die Sammelaktion ist soeben anglaufen; von den angepeilten 60‘000 Franken sind noch keine 5000 zusammen. 

Finanziell macht das neue Web-Radio eine Mischrechnung. Gemäss Dominik Born wurde sonum.fm «bis jetzt durch Stiftungen unterstützt». Für die selbst produzierten Musiksendungen sollen ab Herbst zudem Jahresabos verkauft werden. Damit würden Urheberrechte abgegolten und die Macher honoriert.

«Für eine Villa wirds nicht reichen, aber hoffentlich für mehr als einen Teller Spaghetti», so Born weiter zum Klein Report.

Doch bis es soweit ist, geht noch etwas Zeit ins Land. «Wenn das Soundfunding erfolgreich abgeschlossen wird, beginnen wir mit dem Bau der technischen Notwendigkeiten und ab Herbst gibts die ersten Töne.»