Manfred Rist, der langjährige Südostasien-Korrespondent der «Neuen Zürcher Zeitung», tritt in den regulären Ruhestand. Mit ihm verliere man «einen Korrespondenten alter Schule», schrieb NZZ-Chefökonom Peter A. Fischer am Donnerstag über den Abgang von Rist.
1985 begann Manfred Rist als journalistischer Quereinsteiger bei der NZZ in der Wirtschaftsredaktion. Dort berichtete der studierte Ökonom zuerst aus Zürich über Unternehmen und verantwortete nebenbei die Beilage «Technologie und Gesellschaft».
Fünf Jahre später zog Rist als Korrespondent nach Brüssel und erklärte dort die Beschlüsse und Veränderungen rund um die EU und Nato. «Was Rist leistete und wie sehr ‚sein‘ Posten damals an Bedeutung gewann, zeigte sich unter anderem daran, dass er schliesslich gleich durch zwei Korrespondenten ersetzt werden musste», lobte Fischer den scheidenden Mitarbeiter.
Nach seiner Zeit in Brüssel machte Rist geografisch einen grossen Sprung und fing 1999 in Singapur als Südostasien-Korrespondent an. Für die NZZ schrieb er Reportagen aus Vietnam und Artikel über den Bankenplatz Singapur.
Von 2009 bis 2014 kehrte er nach Europa zurück und übernahm den Korrespondenten-Posten in Frankreich. Aus Paris berichtete Rist vermehrt über Entwicklungen in der Unternehmenswelt und reiste für Reportagen durchs Land.
Seit 2014 ist der Journalist wieder in Singapur und schreibt sowohl über die wirtschaftlichen wie auch politischen Entwicklungen in Südostasien.
«Die Redaktion wünscht ihrem weitherum geschätzten Kollegen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt, den er zu einem guten Teil in Asien zu verbringen gedenkt. Sie freut sich deshalb auch, weiterhin auf seine Tätigkeit als Autor zählen zu dürfen», so Fischer über Manfred Rist.
Den Posten des Südostasien-Korrespondenten übernimmt Matthias Müller, der seit 2015 aus Peking berichtet.