Die App NZZ Selekt, die erst im Mai 2015 lanciert wurde, wird bereits Anfang 2017 wieder eingestellt. Der NZZ-Mediengruppe ist es nicht gelungen, mit der iOS-App neue Lesergruppen zu gewinnen.
Künftig sollen Digitalprodukte zudem nur noch auf der eigenen Technologie- und Marketing-Plattform betrieben werden, wie das Medienhaus bekannt gab. «Wenn etwas nicht funktioniert, muss man es rechtzeitig beenden, um Ressourcen für Neues freizuspielen», so das Eingeständnis von Steven Neubauer, Geschäftsführer der NZZ Medien. Die App NZZ Selekt, die jeweils eine Auswahl von zehn NZZ-Artikeln zusammenstellt, konnte die gewünschte Wirkung nicht erzielen. «Eine beschränkte Auswahl unserer täglichen Artikel ist nicht das richtige Mittel, um neue Lesergruppen zu gewinnen», sagt Neubauer.
Zu dieser Erkenntnis gelangten bereits Medienmarken wie die «New York Times», die «Welt», oder das «NRC Handelsblad»: Sie alle haben ihre Apps NYT Now, Welt Kompakt und NRC Reader bereits wieder eingestellt. Obwohl nun NZZ Selekt das gleiche Schicksal ereilt, kann Steven Neubauer der App auch Positives abgewinnen: «Wir haben bei Selekt viel gelernt und neue Funktionalitäten wie beispielsweise ein Gutscheinsystem in unsere Plattform integriert», erklärt er.
In den letzten zweieinhalb Jahren entwickelte die NZZ-Mediengruppe eine eigene, skalierbare Technologie- und Marketing-Plattform. Neue Digitalprodukte wie die E-Paper-App oder NZZ-Bellevue wurden bereits auf dieser Plattform aufgebaut.
«Wenn wir Produkte auf unserer eigenen Plattform lancieren, sind diese direkt in unsere datengetriebenen Redaktions- und Marketingsysteme integriert. Das erlaubt uns, gezielt neuen Nutzergruppen anzusprechen und die Produkte aufgrund des Nutzungsverhaltens zu verbessern», führt Anita Zielina, Chefredaktorin Neue Produkte, dazu aus.
Aktuelle Abonnentinnen und Abonnenten von NZZ Selekt erhalten «rechtzeitig ein alternatives Angebot», so die NZZ-Mediengruppe.