Das SRF-Archiv ist von Memoriav mit dem Preis für das «schweizweit beste Vermittlungsprojekt» ausgezeichnet worden. Der Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz hat die Auszeichnung am Dienstag anlässlich des Unesco-Welttages des audiovisuellen Erbes vergeben.
Wie die Wahl auf das Ton- und Bildarchiv von SRF gekommen sei, wollte der Klein Report von Memoriav-Direktor Christoph Stuehn wissen: «Seit der Gründung von Memoriav vor 20 Jahren arbeiten beide Institutionen, SRG und Memoriav, sehr eng zusammen. Dies auch, weil die Archive der SRG zum wichtigsten audiovisuellen Erbe unseres Landes gehören.»
Mit der Auszeichnung wolle Memoriav das Engagement der SRG für ihre Archive wertschätzen. «Dies auch in Zeiten, wo die SRG vor grossen finanziellen Herausforderungen steht», so Stuehn.
«Der Beitrag von SRF bringt den Menschen auf direkte und interessante Weise ein Thema näher, das sonst eher ‚hinter den Kulissen stattfindet’, aber für die Überlieferung unserer Kulturgeschichte von grosser Bedeutung ist: Die wichtige Erhaltungsarbeit der Rundfunkarchive», unterstreicht Stuehn die Bedeutung des SRF-Archivs in der Überlieferung von Bild- und Tonzeugen.
Die SRF hatte mehrere Mitbewerber. Memoriav ruft jedes Jahr, in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Unesco-Kommission, zur Teilnahme am UNESCO-Welttag des audiovisuellen Kulturerbes auf. «In diesem Jahr haben wir glücklicherweise wiederum viele interessante Beiträge aus allen Sprachregionen der Schweiz erhalten», so Christoph Stuehn gegenüber dem Klein Report.
«Wir stehen im Hinblick auf die Digitalisierung weiterhin vor grossen Herausforderungen», sagte Stuehn zur aktuellen Situation. «Einerseits kann nicht alles, was produziert wurde, erhalten werden.» Daher sei es notwendig, sich mit Fragen der Selektion auseinanderzusetzen.
«Andererseits brauchen wir 'langzeitfähige und sichere IT-Infrastrukturen'. Ein weiterer Punkt ist die Sicherstellung hoher und nachhaltiger Qualitätsstandards im Bereich der Digitalisierung sowie die Ermöglichung des Zugangs zu den Digitalisaten für die Öffentlichkeit», zählte Stuehn auf, was zur Sicherung der Überliferung des Erbes von Radio und Fernsehen nötig ist.
Mit der Einbindung ins Web ist es allerdings nicht getan. Man müsse zudem darauf achten, dass das Material auch für seine Nutzenden auffindbar sei. «Heutzutage gilt leider oft: Was durch Google nicht gleich gefunden wird, existiert nicht.»