Seit Anfang Jahr ist die Vermarktung der Pendlerzeitung «20 Minuten» wieder in den Händen des Verlags.
In Rahmen einer grossen Umfrage der Redaktion des Klein Reports unter Werbevermarktern wirft Mehmet Inan, Chief Commercial Officer von 20 Minuten, als Erster einen Blick ins neue Jahr und sagt, wie sein neu aufgestelltes Team auch mit verrückten Ideen auf dem angespannten Werbemarkt bestehen will.
Wie sieht die Lage in Ihrem Bereich konkret aus?
Mehmet Inan: «Wir haben es mit einem herausfordernden digitalen Werbemarkt zu tun, in dem Big Tech eine dominante Rolle spielt. Trotzdem können wir aus eigener Kraft noch viel bewegen.»
Welche Entwicklung erwarten Sie im 2025?
Inan: «2025 wird ein Jahr der Transformation und Innovation. Der Druck im Werbemarkt bleibt hoch, aber wir sehen enormes Potenzial, kreative und datengetriebene Kommunikationslösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Wichtig ist, dass wir uns stets flexibel anpassen und mutig vorangehen.»
Wie sind Sie persönlich ins neue Jahr gestartet?
Mehmet Inan: «Sehr ruhig und entspannend zusammen mit meiner Frau. Der Nebel in Zürich war schon sehr heftig, was hoffentlich nicht mit dem Neustart in Verbindung gebracht wird. Nein, Spass beiseite. Wir freuen uns sehr, dass es nun endlich losgeht, wir mit unserem ‚One Team‘ das Spielfeld betreten und zeigen dürfen, was wir können.»
Der Jahreswechsel ist immer eine gute Gelegenheit, das Bestehende zu überprüfen und sich neue Ziele zu stecken. Was möchten Sie im 2025 konkret erreichen?
Inan: «Für 2025 haben wir uns ehrgeizige Ziele gesteckt – und unser Anspruch ist es, diese nicht nur zu erreichen, sondern zu übertreffen. Dabei steht der Spass an der gemeinsamen Arbeit mit unserem ‚One Team‘ im Mittelpunkt. Denn nur durch Engagement, Teamgeist und Begeisterung können wir Grosses erreichen!»
Gibt es auch Dinge, die Sie womöglich aufgeben wollen oder müssen, um Ressourcen freizumachen oder Platz für Neues zu schaffen?
Mehmet Inan: «In einem sich wandelnden Markt ist es entscheidend, dass wir gezielt Prioritäten setzen, um unsere Eigenvermarktung zu stärken. Das bedeutet, dass wir uns bewusst von weniger effektiven oder veralteten Ansätzen verabschieden, die nicht mehr zum Erfolg unserer Werbekunden beitragen. Ein Beispiel ist die Reduktion von Standardlösungen, die keine Differenzierung mehr schaffen, zugunsten massgeschneiderter, innovativer Konzepte, die den Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht werden.»
Was wird sich mit dem Übergang in die Eigenvermarktung ändern?
Inan: «Mit der vollständigen Integration der Vermarktung in 20 Minuten haben wir 2025 eine enorme Chance, unsere Ressourcen optimal zu nutzen. Indem wir uns auf starke Kommunikationslösungen und kreative Formate konzentrieren, schaffen wir einen Mehrwert, der uns von anderen Anbietern abhebt. Gleichzeitig evaluieren wir kontinuierlich, welche Projekte wirklich den grössten Impact haben – und schaffen Platz für Neues, das uns und unsere Kunden weiter voranbringt.»
2024 war für die Medien- und Werbebranche ein heftiges Jahr. Verschiedene Sparprogramme wurden umgesetzt. Die Verteilkämpfe werden zum Teil mit harten Bandagen ausgetragen. Wo sehen Sie in dem Wandel Chancen für Ihren Bereich?
Mehmet Inan: «Früher reichte unsere Reichweite als Verkaufsargument aus. Das hat sich jedoch stark gewandelt. Die Chance für 20 Minuten besteht darin, dass wir in unseren verlässlichen und wirkungsvollen Umfeldern für unsere Kunden starke Kommunikationslösungen bauen – und auch verrückte Ideen umsetzen. Quasi als Partner in Crime für die Werbetreibenden. So können wir gemeinsam echte Marketingherausforderungen meistern und damit einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen. Seit 1. Januar 2025 geht das noch besser, denn die Vermarktung ist wieder vollständig bei 20 Minuten integriert. Mein Kollege Giovanni Cauerucci und ich konnten ein insgesamt 50-köpfiges Team zusammenstellen, mit Top-Leuten in allen relevanten Bereichen. Als ‚One Team‘ können wir sicherstellen, dass wir für unsere Werbekunden Lösungen aus einem Guss entwickeln – und uns damit von anderen Angeboten differenzieren.»
Was wäre für Sie der Worst Case in der Branche im neuen Jahr?
Inan: «Ich persönlich konzentriere mich weniger auf Worst-Case-Szenarien und vielmehr auf mögliche Lösungen. Gemeinsam mit unserem Team setzen wir alles daran, frühzeitig potenzielle Herausforderungen zu erkennen und aktiv gegenzuwirken. 2025 bringt zweifellos viele anspruchsvolle Aufgaben mit sich, doch unser Fokus liegt darauf, Chancen zu nutzen und Innovation voranzutreiben.»
