Golineh Atai, Bestsellerautorin «Die Freiheit ist weiblich», Deutsch-Iranerin, war als Reporterin in Doha unterwegs. Sie wurde von den Fifa-Wachmännern vor Ort am Drehen gehindert, von offiziellen iranischen Teams gefilmt und bedroht. Ihr Kameramann wurde massiv weggedrückt.
Jeder Tourist, jede Touristin, die Schilder oder ein T-Shirt mit der Forderung «Frau-Leben-Freiheit» trug, wurde von Regime-Iranern «verfolgt, gefilmt, niedergebrüllt» und niemand durfte dies dokumentieren. Die Fifa verwarnte Golineh Atai und ihren Kameramann, keine Zwischenschnitte von teilnehmenden Journalisten aufzunehmen: Dies an der Pressekonferenz Iran/USA vor dem Spiel. Protest-Iraner werden verhört, kurz festgenommen, selbst ein dänischer Journalist, der einen Menschen mit Protestkennzeichen aufnahm, wurde kurz festgenommen.
Erstaunlich ist daran, dass die sonst so woken ZDF, ARD und SRF nicht mehr über die Beschränkung von Pressefreiheit und Gewalt berichten. Dies fällt umso stärker auf, als der lächerliche «Bademantel-Gate» (siehe Tweet von Sawsan Chebli) riesige Wellen warf und sich die Sendeanstalten wortmächtig und untertänigst entschuldigten.
Der Klein Report stellt besorgt fest, dass Wörter im Qualitätsjournalismus wichtiger gewertet werden als die reale Gewalt, die Einschränkung der Pressefreiheit und die grosse Macht der iranischen Mullahs bis hin zur Fifa.
