«Digitalisierung klappt auch dezentral» oder «SRG-Chefs: Kopiert nicht Tamedia!» war am Donnerstagabend auf den Transparenten der Journalisten zu lesen, die auf den Berner Bundesplatz gekommen waren.
Einmal mehr ging es um die Pläne der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG), das Berner Studio nach Zürich Leutschenbach zu verlegen. Unter die betroffenen SRG-Leuten mischten sich auch viele Journalisten, die bei der Konkurrenz, also bei Zeitungen oder Privatradios, arbeiten.
Und ebenso bunt waren die politischen Lager vor dem Bundeshaus vertreten: Der grüne Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried war ebenso vor Ort wie der bernische SVP-Regierungsrat Christoph Neuhaus.
Dass die «Idée Suisse» der SRG zu einer«Idée Zurique» mutieren könnte, war ein der Befürchtungen, die an der Kundgebung zu hören war. Gleichzeitig wurde beteuert, dass der Protest kein «Anti-Zürich-Reflex» sei, sondern dass man Föderalismus und Medienvielfalt schützen wolle.
Und auch eine Zürcherin sprach sich gegen die Radio-Züglete aus: «Die Schweiz ist mehr als Zürich und deshalb braucht auch Bern ein Radiostudio», sagte die Zürcher SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr in einer Videobotschaft.
Zu dem Protest aufgerufen hatten die Gewerkschaften Syndicom, Schweizerisches Syndikat Medienschaffender und der Berufsverband Impressum. Von den Kulturschaffenden waren Pedro Lenz, Rapper Greis, Musiker Mich Gerber und Regisseur Dieter Fahrer auf den Bundesplatz gekommen.