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Freitag
31.01.2020

Medien / Publizistik

Zur Rettung des Rätoromanischen tauscht das Somedia-Blatt «La Quotidiana» kostenlos Texte mit der RTR-Redaktion.

Zur Rettung des Rätoromanischen tauscht das Somedia-Blatt «La Quotidiana» kostenlos Texte mit der RTR-Redaktion.

Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) darf künftig auch längere Texte ohne Sendungsbezug im Web publizieren. Im März wird die Zeichenbeschränkung aufgehoben. Damit gibt der Bundesrat dem Text-Austausch zwischen RTR und den rätoromanischen Zeitungen grünes Licht.

Was auf rtr.ch in rätoromanischer Sprache verfasst ist, darf ab dem 1. März auch ohne Sendungsbezug länger als 1000 Zeichen sein. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom Mittwoch beschlossen, die entsprechende Längenbeschränkung in der SRG-Konzession zu streichen.

Die Lockerung sei nötig, um das Kooperationsprojekt «Medias Rumantschas» umzusetzen, heisst es in der Mitteilung des Bundesamts für Kommunikation (Bakom).

Das im März 2019 auf den Weg gebrachte Vorhaben entwickelte die SRG zusammen mit den drei rätoromanischen Print-Titeln «La Quotidiana» aus dem Hause Somedia, «Posta Ladina» von Gammeter Media und «Pagina da Surmeir» von der Union Rumantscha da Surmeir. Die Sprachenorganisation Lia Rumantscha hatte das Konzept erarbeitet.

Konkret werden im Rahmen der Kooperation Texte kostenlos zwischen den beteiligten Redaktionen ausgetauscht. Unter anderem wird RTR den drei privaten Print-Medien Online-Nachrichten in Rumantsch Grischun zur Verfügung stellen. Umgekehrt übernimmt auch RTR Texte der Zeitungen.

Die drei Print-Titel leisteten einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der rätoromanischen Sprache, wird die Zusammenarbeit mit der SRG begründet. «Rätoromanische Medien operieren in kleinen und sprachlich stark fragmentierten Märkten. Sie stehen deshalb unter besonderem ökonomischen Druck.»

Eine zentrale Rolle bei dieser Kooperation spielt die Fundaziun Medias Rumantschas, deren Subventionen von Bund und Kanton im letzten Dezember um 600'000 Franken aufgestockt worden waren. Die im Sommer 2019 aus der Agentura da Novitads Rumantscha (ANR) hervorgegangene Stiftung soll eine Redaktion betreiben, die ein journalistisches Angebot in allen fünf rätoromanischen Idiomen sowie in Rumantsch Grischun produziert.

Die ehemalige Bundeskanzlerin und CVP-Politikerin Corina Casanova präsidiert die neue Stiftung.