Die Forschungsorganisation will Messlücken schliessen und stabilere Daten der TV-Universen liefern. Erste Online-Daten des Swiss Media Data Hub, dem gemeinsamen Projekt von Mediapulse und Wemf, werden für 2019 angekündigt.
Dies gaben Tanja Hackenbruch, Geschäftsführerin Mediapulse, und Mediapulse-Forschungsleiter Mirko Marr am Dienstagabend im Rahmen der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) in einem Gastreferat über aktuelle Projekte der TV-, Radio- und Online-Forschung bekannt.
Die TV-Prognosen sollen künftig auf ein stabileres Fundament gestellt werden, indem die Berechnungsbasis künftig von 12 000 auf 30 000 Fälle vergrössert wird. Zudem sollen die TV-Universen bereits im August, statt wie bisher im Dezember, publiziert werden.
Ebenfalls neu ist, dass Mediapulse erstmals TV-Nutzungsdaten aus Set-Top-Boxen vorliegen. Erste Auswertungen zeigen, dass die Daten der Set-Top-Boxen teilweise ein komplett anderes Bild zur Nutzung von Werbeblöcken liefern.
Gemäss bestehender Messweise weisen «von rund 1700 untersuchten Werbeblöcken ca. 45% keine Nutzung auf». Dagegen zeigen die Daten der Set-Top-Boxen «nur bei vier Werbeblöcken bzw. ca. 0,02% tatsächlich sogenannte `Nuller`».
Daraus schliesst Mediapulse, dass «Null zwar in der Regel wenig, aber nicht Nichts bedeutet». Sprich: Was bisher als «Nuller» in der Statistik erschien, entspricht de facto keiner Nullnutzung, sondern einem geringen Gebrauch. Konzepte für die Erschliessung der Werbeblocknutzung hinter den heutigen Nullwerten will Mediapulse dem Markt bis Ende 2017 vorlegen.
Erste Daten des Swiss Media Data Hub zu Online-Reichweiten soll es ab Anfang 2019 geben. Die neue Online-Forschung soll sowohl Werbeträger wie Websites oder Apps, als auch digitale Werbekampagnen messen und als Marktwährung für Online-Reichweiten etabliert werden.
Dadurch erhofft sich Mediapulse, Messlücken im TV und Radio im Bereich der digitalen Video- und Audio-Nutzung zu schliessen.