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Sonntag
14.01.2018

TV / Radio

Erst Minderheit schaut zeitversetzt TV

Erst Minderheit schaut zeitversetzt TV

Knapp zwei von drei Personen erreicht das Fernsehen in der Deutschschweiz. Im Schnitt verweilen sie zwei Stunden vor der Flimmerkiste. Gegenüber dem Vorjahr attestiert das neue TV-Panel von Mediapulse eine «ausgesprochen stabile Entwicklung» der Fernsehnutzung.

Vor allem das Alter gibt in der TV-Statistik den Takt an, sowohl bei den Zahlen zu Reichweiten wie auch bei jenen zum Nutzungsvolumen. Grob gesprochen: Je älter, desto häufiger und länger sitzen die Leute vor dem Fernsehen. Am geringsten ist die TV-Nutzung in der Altersgruppe 15-29 Jahre mit einer Tagesreichweite von knapp 40 Prozent und einer täglichen Sehdauer von rund 50 Minuten.

Kulturell schlägt zudem der Röstigraben und der Pastaberg auf die TV-Nutzung durch: Die durchschnittliche Sehdauer über alle Altersgruppen hinweg summiert sich in der Deutschschweiz auf 119 Minuten pro Tag. In der Romandie sind es 134 Minuten und in der Svizzera italiana 157 Minuten pro Tag.

Im Längsschnitt hat sich die TV-Nutzung im zweiten Halbjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr «stabil» entwickelt. Dies gilt sowohl mit Blick auf die Reichweiten wie auch auf die Nutzungsvolumen. Vor allem im französischsprachigen Landesteil bleiben die Tagesreichweite und die Sehdauer praktisch unverändert. 

In der Deutschschweiz steigt die Reichweite von 62,7% auf 64,2%. Die Sehdauer nimmt im Vergleichszeitraum minim von 118 auf 119 Minuten zu. Im Tessin ging die Sehdauer allerdings um gut 3 Minuten zurück. 

Ein Detail, das besonders überraschen mag: Nur eine Minderheit schaut TV zeitversetzt. In allen drei Landesteilen gucken sich über 80 Prozent der Bevölkerung die Sendungen beim Ausstrahlungstermin «live» an. 

Allerdings dürfte dieses Bild verzerrt sein, bedingt durch die Art der Messung: Die Mediapulse-Zahlen beziehen sich auf die «Fernsehnutzung in Privathaushalten». Die Nutzung ausser Haus bleibt darin unberücksichtigt, ebenso wenig die TV-Nutzung über Tablets und Smartphones. Für diese hält Mediapulse noch kein sauberes Messverfahren bereit.