Die Mediapulse AG, operative Tochter der Stiftung Mediapulse, muss für das Jahr 2015 einen Verlust in der Höhe von 217 000 Franken verbuchen.
Das abgelaufene Geschäftsjahr sei - neben der Erfüllung des gesetzlichen Auftrags zur Erhebung von Nutzungsdaten für Fernsehen und Radio - durch «organisatorische Anpassungen» geprägt worden.
Per Ende 2014 wurden die Mediapulse AG und die Publica Data AG zusammengeführt. «Dieser Zusammenschluss führte ab 2015 zu einer umfassenden Prüfung und Neuorganisation des Geschäfts- und Führungsmodelles der Mediapulse AG», so ein Teil der Begründung. Dies habe im vergangenen Jahr zu verschiedenen internen Bereinigungen, einer Neuausrichtung und zu einer Strategiefindung geführt.
So habe sich etwa das bestehende Führungsmodell, wonach der Forschungsleiter zugleich auch Geschäftsleiter war, in den Krisensituationen in den Jahren 2013/2014 als «enorme Belastung» herausgestellt. Mit Franz Bürgi wurde im November 2015 ein neuer Geschäftsführer gefunden.
Und auch sonst mussten wegen «Doppelspurigkeiten und Überschneidungen von Stelleninhalten, Kompetenzen und Verantwortungen» einige «einschneidende Personalentscheide» gefällt werden: Mittlerweile sei Mediapulse in Bern von zwei auf nur noch ein Stockwerk zusammengerückt und «verschiedene, kostenintensive Serviceverträge im Bereich Management Services wurden neu vergeben».
Unter dem Strich resultierte im ersten Jahr nach dem Zusammenschluss mit der Publica Data AG ein Verlust von 217 000 Franken. Der Verlust kann durch Gewinnreserven aus den Vorjahren gedeckt werden. Im Vorjahr verzeichnete die Mediapulse AG noch einen Gewinn von 611 000 Franken. Auch der operative Geschäftsgewinn (Ebitda) fiel von 680 000 Franken im Vorjahr auf nun 223 000 Franken im Jahr 2015.
Wegen der erwähnten Vermögensübertragung der Publica Data AG auf die Mediapulse AG sind die Zahlen allerdings nur schwer mit dem Vorjahresergebnis vergleichbar. In der Erfolgsrechnung der Mediapulse AG wurden von Januar bis September 2014 noch keine Werte der Publica Data AG berücksichtigt.
Gemäss Franziska von Weissenfluh, Präsidentin des Stiftungs- und des Verwaltungsrates, stehe Mediapulse «nach intensiven internen Bereinigungsprozessen und zahlreichen herausfordernden Einzelentscheiden heute gefestigt da: stark genug für den Neuanfang, dank der Lektionen aus der Vergangenheit achtsam und lernfähig, jedoch immer noch neugierig», so von Weissenfluh nach einem turbulenten Jahr.