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Montag
07.03.2022

Digital

Die Aktivitäten der grossen Player im Onlinemarkt rund um das Thema Privatsphäre verändern auch die Online-Forschung...     (Screenshot Medoapulse)

Die Aktivitäten der grossen Player im Onlinemarkt rund um das Thema Privatsphäre verändern auch die Online-Forschung... (Screenshot Medoapulse)

Die Online-Forschung von Mediapulse muss sich den Herausforderungen von Google und Apple stellen. Entsprechende Umsetzungen sind mit der Implementierung der First-Party-ID in Arbeit. Allerdings wird es nicht die geplante Übergangslösung für die Online Content Traffic Data geben.

Mediapulse weist nach vertiefter Analyse des «Quick Fix» die Daten zurück und wird sie bis Ende März nicht publizieren, teilt das Forschungsunternehmen am Donnerstag mit.

Ab April 2022 gelten neu die Daten auf Basis First-Party-ID als Währung, diese werden ab Mai publiziert.

Die Aktivitäten der grossen internationalen Player im Onlinemarkt rund um das Thema Privatsphäre seien schon länger ein Thema, das auch die Online-Forschung beschäftigt. So ist zum Beispiel schon lange klar, dass mit dem Ende des Third-Party-Cookies in Googles Browser Chrome neue Ansätze für eine Online-Messung geschaffen werden müssen. Entsprechend hat sich Mediapulse auch vorbereitet und bereits im Herbst 2021 die Implementierung einer Lösung auf Basis First-Party-ID im Markt initiiert.

Ende 2021 hat nun auch Apple eine zusätzliche Herausforderung für Mess-Systeme geschaffen. Und zwar wurde ein neues Default Setting in der neuesten Safari Browser Version eingeführt, welches die IP-Adresse des Devices unterdrückt, auch für eine Vielzahl von Trackern. Zu diesen Trackern gehört der Mediapulse-Dienstleister Comscore, aber z.B. auch Google Analytics.

Der Effekt zeigt sich in den von Mediapulse publizierten Online Content Traffic Data für November und Dezember 2021 als unvollständige Daten: der ausgewiesene Traffic hat eine Lücke und ist kleiner als effektiv erwartet. Die Effekte sind dabei nicht gleich für alle Brands, sondern hängen von der Menge des Web-Traffics auf Safari ab.

Ursprünglich war geplant, diese Lücke durch eine kalkulatorische Lösung im Sinne eines «Quick Fix» zu schliessen. Nach vertiefter Prüfung dieser Methodik des Dienstleisters Comscore und der entsprechend produzierten Daten kommt Mediapulse nun aber zum Schluss, dass die Qualität der kalkulierten Daten nicht belastbar genug sei.

Dazu Tanja Hackenbruch, CEO Mediapulse AG: «Leider ist es unserem Dienstleister Comscore auch nach mehreren Wochen nicht gelungen, die Lücken kalkulatorisch zu füllen. Wir haben festgestellt, dass auch die neu gerechneten Daten unvollständig waren, haben unerklärbare Abweichungen diagnostiziert und daher mehrfach eine Vielzahl von Fragen gestellt, die nicht beantwortet werden konnten. Als Währungshüterin sehen wir uns daher in der Pflicht, die Daten zurückzuweisen und nicht zu publizieren.»

Mediapulse entschuldigt sich bei den Kunden und will nun auf die Umsetzung der Messung auf Basis First-Party-ID fokussieren. Man diskutiere nun noch weitere Publikations-Möglichkeiten auf Basis des unvollständigen Datensatzes mit dem zuständigen Sounding Board.