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Freitag
12.01.2024

TV / Radio

In der Suisse romande (SR) wird deutlich weniger Radio gehört als in der Svizzerra italiana und der Deutschschweiz... (Bild © Mediapulse)

In der Suisse romande (SR) wird deutlich weniger Radio gehört als in der Svizzerra italiana und der Deutschschweiz... (Bild © Mediapulse)

Die klassisch linearen Programme der Radiosender erreichten im zweiten Halbjahr 2023 täglich 5,3 Millionen Personen. Wer Radio hört, tat dies im Schnitt 112 Minuten pro Tag.

Damit bestätigen sich bei der Radionutzung zwei gegenläufige Trends, die auch schon in den Vorjahren zu beobachten waren: Im Vergleich zu 2022 erreichte das Radio weniger Personen, die dessen Angebote aber länger nutzten.

Konkret sank die Tagesreichweite des Radios in der Schweiz von 75 Prozent im zweiten Semester 2022 auf 72 Prozent im letzten Halbjahr. Zum anderen stieg die tägliche Hördauer pro Hörerin und Hörer von 109 auf 112 Minuten. 

Der Reichweitenverlust spielt sich aber nach wie vor auf hohem Niveau ab. An einem Durchschnittstag erreicht das lineare Radio in der Schweiz immer noch 5,3 Millionen Menschen, also mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Bezogen auf die Personen ab 15 Jahren erreicht der Äther sogar 72 Prozent der Bevölkerung.

Doch solche Durchschnittswerte sind eine rechnerische Abstraktion. Schaut man sich die Sprachregionen an, zeigen sich teils recht deutliche Unterschiede in der Radionutzung. So erreicht das lineare Radio in der italienischsprachigen Schweiz mit einer Tagesreichweite von 77 Prozent die grösste Durchdringung. In der Deutschschweiz liegt die Tagesreichweite bei 73 Prozent. 

Im Gegenzug nutzen die Radiohörerinnen und -hörer in der Deutschschweiz das Medium mit einer Nutzungsdauer von 117 Minuten pro Tag sechs Minuten länger als die Landsleute südlich des Gotthards. 

Mit einer Tagesreichweite von nur 69 Prozent und einer täglichen Nutzungsdauer pro Hörerin und Hörer von 96 Minuten liegt die Radionutzung in der Romandie bei beiden Indikatoren klar unter dem Landesdurchschnitt.

Die Zahlen von Mediapulse sind aber mit Vorsicht zu geniessen. Nicht erhoben wird jene Radionutzung, die über Kopfhörer erfolgt, und zwar «aus forschungstechnischen und forschungsökonomischen Gründen», wie das Forschungsunternehmen dazu schreibt. 

Und auch nicht unerheblich zu Buche schlagen dürfte, dass auch die zeitversetzte On-Demand-Nutzung nicht in die Statistik einfliesst. Auch hier gibt es also eine Dunkelziffer. Die Radionutzung ist also besser, als es die Nutzungsstatistik nachweisen kann.