Die stark unter Druck stehende Mediapulse beginnt langsam ihre Strukturen zu überarbeiten. «Fest steht bereits, dass die beiden operativen Einheiten Mediapulse AG und Publica Data AG zusammengeführt werden, um Strukturen und Prozesse zu vereinfachen», kommentiert die Forschungsfirma ihr von aussen aufgedrängtes Vorgehen.
Neu werde eine Forschungskommission (FK) aus maximal fünf Marktforschungsexperten geschaffen, die als Fachgremium der Geschäftsleitung beratend zur Seite stehe. «Die User Commission (UC) wird neu als `Sounding Board` des Marktes konzipiert», so die Mediapulse am Mittwoch. Diese Kommission soll breit abgestützt sein und zehn bis zwanzig Mitglieder umfassen.
An der Medienwissenschaftlichen Kommission (MWK) wird nichts geändert, sie bleibt in ihrer bisherigen Form bestehen. «Sie arbeitet im Auftrag des Verwaltungsrates der Mediapulse-Gruppe, wird von diesem Gremium gewählt und ist ihm gegenüber verantwortlich», heisst es dazu.
Die aus der SRG-Forschung hervorgegangene Mediapulse hat mit ihrer Umstellung auf das Messsystem Kantar ein Millionendebakel verursacht. Allein die SRG hat über ihre Vermarktungsfirma Publisuisse von einem Minus von mindestens elf Millionen Franken gesprochen. Auf längere Sicht wirkt sich aber das neue System zugunsten des Monopolisten aus, dementsprechend ist das SRF bis Ende 2014 in der Primetime bereits ausgebucht, wie Recherchen des Klein Reports ergeben haben. Die Werbe-Goldtaler rollen wieder üppig in die SRG-Kassen.
Das System «Stiftung Mediapulse» hat also definitiv nicht funktioniert. Das zu eng mit der SRG verflochtene Konstrukt wurde vom Markt nicht als unabhängig wahrgenommen.
Unter der neuen Leitung von Franziska von Weissenfluh, die das Präsidium im Stiftungsrat und im Verwaltungsrat übernimmt, wird ab 1. Oktober ein Wechsel eingeleitet.