Abermals hatte sich die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) über das Coronavirus zu beugen. Die Beschwerde gehört auf gut Deutsch in die Abteilung Quengelei.
Am Nachmittag des 23. Oktober 2021 demonstrierten in Bern Tausende von Menschen gegen die Covid-19-Massnahmen. In einer Popularbeschwerde wurde gerügt, dass Radio SRF 1 in seinen Nachrichtensendungen vom 23. Oktober 2021, 23 Uhr und 24. Oktober 2021, 0 Uhr, 1 Uhr, 2 Uhr sowie 3 Uhr nicht über die Demo berichtet habe, an welcher nach Angabe der Organisatoren mindestens 50'000 Personen teilgenommen hätten, wie die UBI am Donnerstag über den Fall schreibt.
Dass vor der UBI eine Nicht-Berichterstattung in einzelnen Sende-Slotts zur Geisterstunde eingeklagt wird, ist schon mal ein Novum. Natürlich gilt für die SRG-Sender das Vielfaltsgebot, «die Vielfalt der Ereignisse angemessen zum Ausdruck zu bringen».
Jedoch gerät die Beschwerde der Massnahmen-Gegner vollends zur Skurrilität, wenn man sich die Berichterstattung von Radio SRF an jenem 23. Oktober 2021 tagsüber anschaut: Zwischen 16 und 22 Uhr sowie auch noch am Folgetag hat insbesondere Radio SRF 1 in Nachrichtenbulletins und Hintergrundsendungen ausführlich über die Kundgebung berichtet - auch in der Prime Time. Zum Beispiel im «Echo der Zeit» und im «Regionaljournal».
Wem das nicht genügt, dem bleibt nichts anderes mehr übrig, als zu quengeln, findet der Klein Report.