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Mittwoch
19.03.2014

Medien / Publizistik

Sonntagszeitung-Wemf-Klein-Report

Der stark umkämpfte Markt bei den Sonntagszeitungen in der Deutschschweiz spiegelt sich in den sinkenden Leserzahlen der Zeitungen wider. Einzig die «Sonntagszeitung» konnte die Leserzahl gemäss der neuen MACH-Basic-2014-1-Studie erhöhen, der «Sonntagsblick», die «NZZ am Sonntag», die «Schweiz am Sonntag» und die «Zentralschweiz am Sonntag» büssten Leser ein.

Der «Sonntagsblick» ist mit 812 000 Leser immer noch die beliebteste Sonntagszeitung, der Ringier-Titel büsste allerdings gegenüber dem letzten Halbjahr 15 000 Leser ein. Mit einem Minus von 8000 Lesern an dritter Stelle folgt die «NZZ am Sonntag», das entspricht 464 000 Lesern.

Danach kommt die «Schweiz am Sonntag» mit 387 000 Lesern. Da im April 2013, im Zeitraum der Wemf-Befragung vom 1. Oktober 2012 bis 6. Oktober 2013, die Sonntagsausgaben der Nordwestschweiz (ehemals «Der Sonntag») und der Südostschweiz (ehemals «Südostschweiz am Sonntag») in «Schweiz am Sonntag» umbenannt wurden, sind die Zahlen nicht mit denjenigen der letzten MACH-Studie vergleichbar.

Ebenfalls einen Leserschwund verzeichnete die «Zentralschweiz am Sonntag GES». Deren Leserzahl ging um 8000 auf 218 000 Personen zurück.

Einzig die «Sonntagszeitung», die zweitmeistgelesene Sonntagszeitung der Schweiz, konnte ihre Leserzahlen erhöhen. Der Tamedia-Titel erreicht neu 655 000 Leser, rund 4000 Leser mehr als in der vorgängigen Wemf-Studie.

«Die `Sonntagszeitung` hat der Entwicklung dank geschickten Kooperationen rechtzeitig entgegengewirkt», sagte Tamedia-Sprecherin Eliane Loum gegenüber dem Klein Report. «Die `Sonntagszeitung` ist seit September 2012 als siebte Ausgabe der Berner Tageszeitung `Der Bund` erhältlich sowie seit März 2013 der `Basler Zeitung`. Dadurch konnten wir die Auflage- und Leserzahlen stabilisieren, während der Gesamtmarkt eher rückläufig ist.»

Auch Ringier-Sprecher Edi Estermann bezeichnet das Segment der Sonntagszeitungen als «insgesamt sehr stabil». «Der Rückgang beim `Sonntagsblick` ist in einem kompetitiv sehr stark umkämpften Markt denn auch nicht signifikant, sondern ganz und gar innerhalb des statistischen Schwankungsbereiches», sagte er.

Estermann rechnet weiterhin damit, dass das Geschäft mit den Sonntagszeitungen auch in Zukunft ein hartes Pflaster ist. «Die Sonntagspresse bleibt bei aktuell fünf Sonntagstiteln auch weiterhin ein stark umkämpfter Markt», sagte er.

Dieser Meinung schloss sich auch Loum an. «Der Sonntagsmarkt ist wettbewerbsintensiv und in den letzen Jahren kamen immer mehr Mitbewerber auf den Markt», sagte sie. «Es ist davon auszugehen, dass durch den intensiven Wettbewerb sowie den strukturellen Wandel die Leserzahlen tendenziell weiter unter Druck sein werden.»

Dabei macht sie auch für die «Sonntagszeitung» keine Ausnahme. Da die zusätzlichen Leser im Raum Basel in der Wemf MACH 2014-1 noch nicht vollständig abgebildet sind, geht sie allerdings bei der nächsten MACH-Studie noch von stabilen Zahlen aus.

Tamedia will dem Titel zudem im Frühjahr mit einem neuen Kleid und inhaltlichen Anpassungen Auftrieb verleihen. «Gleichzeitig wird ein neues digitales Angebot lanciert», so Loum. «Diese Massnahmen dürften zusätzlich einen positiven Effekt haben.»