Auf Anfang November wird der ehemalige SRF-Journalist Marc Lehmann publizistischer Leiter der Freiburger Nachrichten AG.
Damit trägt er die redaktionelle Hauptverantwortung für die Tageszeitung «Freiburger Nachrichten» sowie für die Wochenzeitungen «Der Murtenbieter» und «Anzeiger von Kerzers».
Die Funktion als publizistischer Leiter «gibt es in dieser Form noch nicht und sie lässt deshalb viel Spielraum», sagte Marc Lehmann gegenüber dem Klein Report. Neben der redaktionellen Arbeit und der Weiterentwicklung der Zeitung reize ihn besonders die Mitwirkung beim Aufbau einer multimedialen Digitalplattform für Deutschfreiburg.
Marc Lehmann arbeitete die letzten beiden Jahre als Leiter Kommunikation & IT bei der Denkfabrik Avenir Suisse, wo er auch der Geschäftsleitung angehörte.
Von 2015 bis 2022 war er bei Radio SRF als Gesprächsleiter des «Tagesgesprächs» tätig. Zuvor lebte und arbeitete er während sieben Jahren in Prag und berichtete für Radio und Fernsehen (SRF) als Korrespondent aus Osteuropa. Zu Beginn seiner journalistischen Tätigkeit arbeitete Lehmann unter anderem als Blattmacher bei der Tageszeitung «Der Bund», als Chefredaktor von TeleBärn und Sendeleiter von Radio ExtraBern.
Meistens ist der Wechsel vom Journalismus in die Kommunikation eine Einbahnstrasse. Das räumt auch Lehmann gegenüber dem Klein Report ein.
Auf die Gründe seines journalistischen Comebacks angesprochen, sagte er: «Ich fühle mich meinem angestammten Gebiet zugehörig und bin überzeugt, dass der Journalismus trotz allen Abgesängen eine Zukunft hat. Ehrliche, ausgewogene, sachgerechte, kritische, kuratierte Information ist in der Unübersichtlichkeit der heutigen Medienwelt nötiger denn je. Meine Rolle als Komm-Chef bei einer Denkfabrik habe ich so journalistisch wie möglich zu interpretieren versucht, und bis zu einem gewissen Grad ist das auch gelungen.»
Ein Think Tank müsse sich ja auch der Debatte stellen und dort seine guten Argumente einbringen. Aber letztlich sei die Freiheit im publizistischen Bereich grösser. Der regionale Journalismus ist für Lehmann deshalb spannend, weil er in der räumlichen Nähe stattfinde, man den Protagonisten, die man kritisch abbilde, immer wieder begegne und «in die Augen schauen können muss». So könne man sich keine «Von-oben-herab-Haltung» leisten.