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Donnerstag
13.09.2018

Medien / Publizistik

scheurer

Das Personalkarussell bei der Tageszeitung aus der Bundesstadt dreht sich weiter: Ende Woche räumt Lokalredaktor Michael Scheurer beim «Bund» seinen Arbeitsplatz, wie er gegenüber dem Klein Report bestätigte: «In der Tat habe ich meine Stelle gekündigt.»

Ein Blitzengagement als Festangestellter: Denn Michael Scheurer hat erst letzte Woche eine neue Funktion beim «Bund» von Tamedia übernommen - und gleich am ersten Arbeitstag nach seinem Stellenantritt bereits wieder gekündigt, wie der Klein Report erfahren hat. Er ist damit der nächste in einer längeren Reihe von Abgängen bei der Zeitung aus Bern.

«Die Hintergründe sind vielfältig», erklärte Scheurer auf Anfrage des Klein Reports seinen Abgang. «Der wichtigste Grund für meinen Entscheid war aber die IT-Firma seccom.ch, die ich seit einiger Zeit mit einem Freund aufbaue.» Die Projekte seiner eigenen Firma seien in letzter Zeit immer umfangreicher und auch in der Anzahl mehr geworden, sagte Michael Scheurer. «Dadurch fehlte die Zeit, mich als Journalist und IT-Entwickler gleichzeitig zu betätigen.»

Die Unabhängigkeit als Journalist hätte künftig womöglich unter seinem Engagement als selbständiger IT-Entwickler gelitten, vermutet er. Doch allein dadurch erklärt sich sein Entscheid, dem «Bund» den Rücken zu kehren, noch nicht: «Nicht zuletzt haben die rauen Umstände im Konzern Tamedia zu meinem Entscheid geführt», fügte er an, ohne weiter auf das Thema einzugehen.

Seine Sachen packt Michael Scheurer schon in dieser Woche zusammen, weil dann noch ein seit Längerem geplanter Zivildiensteinsatz ansteht. Danach gilt sein Fokus ganz seiner IT-Firma Seccom, die in erster Linie Web-Applikationen, aber auch Webseiten, Apps und vieles mehr entwickelt. «Derzeit entwickeln wir beispielsweise eine schweizweite Applikation für Landwirte, mit der sie ihre Maschinenparks untereinander vermieten und mieten und die Administration automatisieren können.»

Wenn es die zeitliche Kapazität zulasse, werde Scheurer bei Gelegenheit als freischaffender Journalist tätig bleiben, sagte er dem Klein Report. «Dann aber vorzugsweise mit grösseren Recherchen.» Ein grosser Wunsch von ihm wäre auch, in Zukunft seine Fähigkeiten als Softwareentwickler und Journalist zusammenzubringen. «Wir denken bei seccom.ch derzeit auch über einen Verein - oder eine andere Organisationsform - nach, der Recherchen mit aufwändigen technischen IT-Mitteln vorantreiben könnte.»