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Sonntag
04.08.2024

Medien / Publizistik

In Wildhaus im Obertoggenburg ist soeben die 125. Ausgabe der «Bildtolen-Post» von Amateurjournalist Matthias Rohrbach erschienen... (Bild: © de.wikipedia.org)

In Wildhaus im Obertoggenburg ist soeben die 125. Ausgabe der «Bildtolen-Post» von Amateurjournalist Matthias Rohrbach erschienen... (Bild: © de.wikipedia.org)

Wildhaus, diese 1200-Seelen-Gemeinde im Obertoggenburg, ist ein beschaulicher Ort. Die Natur ist überall, die Bergwelt nah; im Winter locken schöne Skipisten.

Und Wildhaus hat ein paar Grössen des Wintersports hervorgebracht: Hahnenkamm-Sieger Willi Forrer, Vogelmensch Walter Steiner, Abfahrts-Crack Karl Alpiger.

Und Wildhaus ist die Heimat eines der interessantesten Medienprojekte der Schweiz. Nach dem Credo «Lokaljournalismus ist die Essenz der Informationsvermittlung und der Schlüssel zur demokratischen Meinungsfindung» hat Matthias Rohrbach, pensionierter Maschineningenieur aus Seuzach, mit der «Bildtolen-Post» eine Informationsplattform etabliert, die in der ganzen Region geschätzt wird und bereits 300 Abonnenten besitzt.

Anlässlich der 125. Ausgabe erzählt der 78-jährige Amateurjournalist dem «St. Galler Tagblatt», wie es dazu kam und woher er seine Informationen holt. Ursprünglich habe er die Publikation als reine Information für Zweitwohnungsbesitzer geplant. Mit der Zeit sei die «Bildtolen-Post», benannt nach der Adresse der Liegenschaft, zum Dorfgespräch geworden.

Zu den Liegenschafts-News kamen im Newsletter neue Rubriken dazu, wie Kultur, Bergbahnen und Informationen aus der Gemeinde, dem Kanton und dem Tourismus.

Matthias Rohrbach holt den Inhalt aus anderen Medien, aus den Gesprächen mit Anwohnern – oder durch die Informationen von Vereinen und Parteien, Umfang: 10 bis 15 Seiten.

Mit jeder Ausgabe hat sich Rohrbachs Netzwerk in den letzten Jahren vergrössert. Und so ist aus dem Hobbyprojekt mittlerweile ein ernstzunehmendes Lokalmedium geworden.

Die «Bildtolen-Post» wird jeweils Ende Monat gratis per Mail zugestellt. Für ältere Anwohner, die über keinen Internetzugang verfügen, druckt Rohrbach den Newsletter aus.

Jede Woche erhalte er ein bis zwei neue Mailadressen. Und kürzlich habe er sogar nach Übersee expandiert – dank der Anfrage einer Heimwehtoggenburgerin aus New Mexico in den USA.