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Donnerstag
14.09.2023

Medien / Publizistik

Snippets bringen den Kleinen Reichweite.

Snippets bringen den Kleinen Reichweite.

Während der Verlegerverband Google fürs Anzeigen der Snippets zur Kasse bitten will, warnen die kleineren Verlage bei der Einführung eines Leistungsschutzrechtes vor einem Reichweitenverlust.

So hat jüngst der Verband Medien mit Zukunft (VMZ), in dem sich 27 kleinere Medienverlage zusammengeschlossen haben, in seiner Vernehmlassungsantwort dem bundesrätlichen Entwurf eines Leistungsschutzrechtes eine Absage erteilt.

«Die Vorlage ist ungeeignet, um auf die sich zuspitzende Medienkrise zu reagieren», schreibt der Verband. Sie berge besonders für die kleinen Verlage «erhebliche Gefahren» und verdränge «massiv notwendige Reformdebatten in Sachen Medienförderung und Plattformregulierung».

Tatsächlich wäre ein Leistungsschutzrecht eine eher bescheidene Geldquelle, wie auch schon die Erfahrungen in Deutschland zeigten. Die Regulierungsfolgenabschätzung (RFA), die 2022 im Auftrag des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum (Ige) durchgeführt wurde, bezifferte den finanziellen Wert der Snippets für Schweizer Medien auf 12 bis 106 Millionen Franken.

Für die Kleinverlage wiegt aber ein anderes Argument sehr schwer: Besonders kleine Verlage mit geringer Reichweite profitieren stark von den Plattformen als Reichweitengeneratoren.

Der kommerzielle Nutzen der Snippets für die Plattformen halte sich umgekehrt stark in Grenzen. Der Verband befürchtet, dass Online-Dienste die Anzeige journalistischer Informationen einschränken würden, wenn Medienunternehmen dafür entschädigt werden wollen.

Eine solche «Auslistung» würde besonders die kleinen Verlage treffen.