Google hat entschieden, das Google-News-Angebot in Spanien am 16. Dezember einzustellen. Der Suchmaschinenkonzern reagiert mit diesem Schritt auf eine Reform des Gesetzes für geistiges Eigentum, die das spanische Parlament Ende Oktober verabschiedet hat.
Demnach müssen Suchmaschinenbetreiber für das Anzeigen von Textauszügen («Snippets») den Verlagen und Autoren Geld bezahlen. Die Gesetzesreform tritt am 1. Januar 2015 in Kraft. Sie sieht Geldstrafen von bis zu 600 000 Euro für Anbieter vor, die illegale Downloads ermöglichen.
Das Gesetz zwinge die Verlage, den Suchmaschinen für jeden kleinsten Textausschnitt eine Rechnung zu stellen, kritisiert Google.
«Google News selbst macht kein Geld. Wir zeigen keine Werbung auf der Seite. Das neue Vorgehen ist deshalb nicht tragbar. Deshalb erfassen wir keine Inhalte von spanischen Medienhäusern mehr und schliessen Google News in Spanien mit grossem Bedauern am 16. Dezember, bevor das neue Gesetz in Kraft tritt», begründet Google-News-Chef Richard Gingras auf seinem Blog den kurzfristigen Rückzug aus Spanien.
«Über Jahrhunderte waren Verlage bei der Ausbreitung ihrer gedruckten Seiten eingeschränkt. Das Internet hat all das verändert. Es hat Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen für Verlage geschaffen, die um die Aufmerksamkeit der Leser und um die Werbung im Wettbewerb zueinander stehen», so Gingras` Abriss der Publizistikgeschichte.
