Die Westschweizer Zeitung «Le Temps», die Ringier ganz übernimmt, wird auch in Zukunft aus der Romandie geführt werden. Dies kündigte Ringier-CEO Marc Walder an einer Pressekonferenz an. «Le Temps» werde ein Teil des Bereiches Ringier Romandie.
«Damit erhalten wir mit einem Schlag 100 Mitarbeiter mehr», freute sich Ringier-Romandie-Geschäftsführer Daniel Pillard gegenüber dem Klein Report. «Es bedeutet eine grosse Verstärkung für Ringier Romandie. Mit einem Portfolio von nur vier Titeln war der Bereich bisher fast zu klein, um eine eigene Struktur zu haben. Es war nicht möglich einen neuen Titel zu etablieren. Der Kauf von `Le Temps` ist daher ein wichtiger Schritt.»
Während der letzten sechs Monate hatten die bisherigen Teilbesitzer Ringier und Tamedia einen Käufer gesucht. Es seien viele Offerten eingetroffen. Jedoch habe kein Kaufinteressent die Garantien für eine nachhaltige Fortsetzung und die nötigen finanziellen Mittel mitgebracht, so Pillard. «`Le Temps` kann von der Erfahrung von Ringier als grossem Verlag profitieren.»
Bisher war die Führung von «Le Temps» sehr unabhängig und konnte viele inhaltliche Entscheidungen selbst treffen. Dies ändere sich mit dem Besitzerwechsel. Ringier Romandie werde eine operative Rolle bei der Westschweizer Zeitung übernehmen, so Daniel Pillard.
«Im nächsten Schritt werden wir uns mit dem Management von `Le Temps` austauschen. Bisher führten wir alle Verhandlungen im Geheimen. Ich bin froh, dass wir nun wichtige Punkte mit der Führung der Zeitung besprechen können. Wir überprüfen nun gemeinsam die aktuelle Organisation», kündigte Pillard an.