Der Konflikt um die Zukunft der Westschweizer Boulevardzeitung «Le Matin» schlägt eine andere Richtung ein. Tamedia hat eingewilligt, sich noch vor Ablauf des Redaktionsultimatums am Dienstagmorgen mit einer Personaldelegation zu treffen, wie der Klein Report erfahren hat.
«Noch bevor die Redaktion von `Le Matin` am Dienstagmittag über das weitere Vorgehen entscheiden wird, trifft sich eine Personaldelegation mit der Unternehmensleitung von Tamedia», bestätigte Syndicom-Vizepräsidentin Stephanie Vonarburg am Montag gegenüber dem Klein Report.
Damit nimmt der Konflikt um die Zeitung aus Lausanne eine überraschende Wendung: Lange sah es danach aus, dass Tamedia nicht auf die Forderungen der Redaktion eingehen und auf den bereits beschlossenen 36 Kündigungen beharren würde. Patrick Matthey, Kommunikationsleiter bei Tamedia, wollte die Situation für den Klein Report nicht kommentieren: «Ich kann leider bis am Dienstagmittag nichts dazu sagen.»
Noch am Montagabend, also im Vorfeld des geplanten Gesprächs mit der Unternehmensleitung, trifft sich laut Stephanie Vonarburg ein Ausschuss der Redaktionen von «Le Matin», «La Tribune de Genève», «24 heures» und «20 minutes» in einer «Vorbereitungssitzung».
Ein Entscheid, wie es weitergeht, falle erst am Dienstagmittag und sei noch abhängig vom Gespräch mit den Tamedia-Verantwortlichen.
In den letzten Tagen haben sich in Lausanne auch andere Mitarbeitende mit den Medienschaffenden von «Le Matin» solidarisiert: «Als die Entlassungen ausgesprochen wurden, gesellten sich unter anderem Leute aus der `Femina`-Belegschaft zu den Betroffenen», so Vonarburg.