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Samstag
22.07.2023

Digital

Die Technologie-Plattform The Droid Guy vergleicht die Entwicklung mit den Folgen für die Welt, nachdem die Menschen im Paradies verbotenerweise von einem angebotenen Apfel genascht haben…     (Bild: The Droid Guy)

Die Technologie-Plattform The Droid Guy vergleicht die Entwicklung mit den Folgen für die Welt, nachdem die Menschen im Paradies verbotenerweise von einem angebotenen Apfel genascht haben… (Bild: The Droid Guy)

Künstliche Intelligenz wird die Welt noch einmal so nachhaltig verändern, wie es als letzte revolutionäre Entwicklung das Internet zustande gebracht hat. Um das schon heute voraussehen zu können, reicht auch ein bisschen natürliche Intelligenz.

Kein Wunder, arbeiten alle massgeblichen Techfirmen unter Hochdruck an neuen Programmen.

In der Pole-Position ist derzeit ChatCPT, entwickelt von der Firma OpenAI, unter die breite Masse gebracht dank einem milliardenschweren Pakt mit Microsoft.

Dem will Apple nicht tatenlos zusehen. Die Aktie des Konzerns hat am Mittwoch ein neues Allzeithoch markiert. Rückenwind lieferte dabei ein Medienbericht, wonach der Tech-Riese im Verborgenen an einer eigenen künstlichen Intelligenz arbeitet, die ChatGPT Konkurrenz machen könnte.

Bloomberg meldet dazu, dass Apple mit einer Technologie arbeite, die auch das Herzstück von Chatbots wie ChatGPT von OpenAI oder Bard von Google bildet. Intern werde die Entwicklung deshalb bereits «Apple GPT» genannt.

Bei der Analystenkonferenz nach der Publikation der Quartalszahlen von Apple im Mai bezeichnete Apple-Chef Tim Cook die Technologie noch als «sehr interessant». Er hat dabei auf eine Vielzahl offener Fragen verwiesen, die es noch zu klären gebe. Er wolle sich dem Thema daher «besonnen» nähern. Ungeklärt seien zum Beispiel auch Fragen des Urheberrechts.

Bloomberg will aber wissen, dass sich der KI-Vorstoss in den letzten Monaten «zu einem wichtigen Projekt entwickelt» habe. Mehrere Teams würden daran arbeiten. Bei Apple wachse nämlich die Sorge, dass das Unternehmen einen möglichen Paradigmenwechsel in der Technologiebranche verpassen könnte.

Ebenfalls Google testet ein Tool, das künstliche Intelligenz verwendet, um Nachrichten zu produzieren. Aktuell soll die Technik Medienhäusern wie der «New York Times», der «Washington Post» sowie News Corp als Eigentümer des «Wall Street Journal» angeboten werden.

Künstliche Intelligenz ist auch zum Thema geworden rund um den Streik der Drehbuchautoren in Hollywood.

James Cameron, der Regisseur von «Avator» ebenso wie «Titanic», will hier aber Entwarnung geben: «Ich glaube nicht, dass eine KI jetzt etwas schreiben kann, das das Publikum bewegt. Man muss ein Mensch sein, um das zu schreiben. Ich kenne niemanden, der überhaupt darüber nachdenkt, eine KI ein Drehbuch schreiben zu lassen»

Aber man solle abwarten. «Wenn in 20 Jahren eine KI dann einen Oscar für das beste Drehbuch gewinnt, müssen wir sie ernst nehmen», so Cameron.

Realer sieht der Filmemacher eine Gefahr aber in kriegerischen Bereichen. Hier sei KI für Militäranwendungen mit dem nuklearen Wettrüsten vergleichbar: «Wenn wir es nicht bauen, dann werden es die anderen bauen und so wird es eskalieren.»

Wenn sich schliesslich KI gegen KI am Schlachtfeld gegenüberstehen, könnte ein Konflikt zu einem gewaltigen Krieg werden. «Im Kampfschauplatz könnten die KIs mit einer Geschwindigkeit kämpfen, in der Menschen nicht mehr eingreifen können.»

Dann habe der Mensch keine Möglichkeit mehr zur Deeskalation, fürchtet Cameron, auch Regisseur vom «Terminator».

In diesem schon damals visionären Film aus dem Jahre 1984 mit Arnold Schwarzenegger ist die Erde 2029 infolge eines Atomkrieges verwüstet und der Grossteil der Menschheit ausgelöscht worden. Intelligente Maschinen begannen den Krieg gegen ihre menschlichen Schöpfer, als sie in diesen eine Bedrohung für ihre eigene Existenz vermuteten.