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Mittwoch
15.11.2017

TV / Radio

Marchand: «Kooperationen haben Priorität»

Marchand: «Kooperationen haben Priorität»

Die SRG will die Zusammenarbeit mit den privaten Medien durch fünf Kooperationsprojekte stärken. Unter anderem soll die eigene Technologie zum Betrieb eines White-Label-Players zur Verfügung gestellt werden. Eine erste Kontaktaufnahme mit Branchenvertretern zur Umsetzung eines solchen Players hat bereits stattgefunden, wie Recherchen des Klein Reports zeigen.

Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) geht auf Kuschelkurs mit den Privaten: Bei der Vorstellung des neuen Führungsgremiums am 6. Oktober präsentierte das Medienunternehmen fünf Kooperationsprojekte, «um die Zusammenarbeit insbesondere mit privaten Medienhäusern in mehreren Bereichen zu vertiefen».

Eins der vorgestellten Projekte beinhaltete dabei den Betrieb eines White-Label-Players, also einer gemeinsamen IT-Infrastruktur, über die verschiedene Medien ihren Content verbreiten können. Dabei geht es um einen Audio- und einen Video-White-Label-Player, wie Edi Estermann, Leiter der SRG-Medienstelle, dem Klein Report sagte.

Beide Kooperationsprojekte seien bisher auf «sehr positives Echo gestossen». Im Bereich des Video-Players hätten sich einige Marktteilnehmer bereits bei der SRG gemeldet, «die Interesse an der unentgeltlichen Übernahme der Technologie des SRG-Players haben, um einen Video-White-Label-Player zu betreiben», sagte Estermann. Die Gespräche dazu seien aber erst gestartet.

Unter den Interessenten seien gemäss Estermann unter anderem auch die Betreiber der Open-Source-Infrastruktur «Wepublish» gewesen. Darauf angesprochen, sagte Gründer Hansi Voigt zum Klein Report: «Es gab keine Gespräche mit der SRG, aber ich freue mich, dass die Idee einer gemeinsamen Infrastruktur laufend neue Freunde findet.» Er sei aber «einmal von SRG-VR-Präsident Cina zu einem ´Kennenlern-Gespräch` eingeladen worden».

Schon konkreter scheinen die Bestrebungen bei der Lancierung eines Audio-White-Label-Players. So habe Jürg Bachmann, Präsident des Verbandes Schweizer Privatradios, seitens der Branche die Initiative übernommen und die Branchenvertreter zu einem Treffen eingeladen, sagte Edi Estermann.

Die SRG werde daran teilnehmen und das Vorhaben einer Branchenlösung unterstützen. «Im Vordergrund steht dabei die Verwendung eines international bewährten Standard-Players mit Schweizer Radio-Inhalten. Die SRG wäre hier also mit den eigenen Radio-Programmen dabei», so Estermann.