«Erklärung von Zürich» heisst der Appell, den die Verlegerverbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg am Freitag unterzeichnet haben.
Von der Politik und den KI-Anbietern fordern sie klare Regeln in den Bereichen Transparenz, Quellenausweis, Vergütung, Verantwortung und Gleichbehandlung von Medien.
Die Tonlage ist alarmistisch: Wenn sich Politik und die KI-Entwickler künftig nicht an bestimmte Regeln für den Umgang mit journalistischen Inhalten halten würden, sei es irgendwann «zu spät» und das Geschäftsmodell Journalismus werde «erodieren», kommentierte der Verband Schweizer Medien (VSM) die «Erklärung von Zürich» auf seiner Website.
Punkt 1 des Appells verlangt, dass die journalistischen Inhalte nur unter Wahrung der Rechte der Rechteinhaber und bei «voller Transparenz über die Art der Nutzung» verwendet werden dürfen.
In Punkt 2 fordern die Verlegerverbände, dass die Informationsquellen explizit «in allen Suchergebnissen und in nachgeschalteten Angeboten» nicht nur angegeben, sondern auch verlinkt werden müssen.
Weiter verlangt der Appell, dass die KI-Plattformen die Nutzung journalistischer Inhalte angemessen vergüten – egal, ob die Inhalte fürs KI-Training oder zur Weiterentwicklung von KI-Tools verwendet werden.
Um einen Umgang mit Desinformation und User-Manipulation zu finden, sollen die KI-Anbieter und die Medienverlage miteinander ins Gespräch kommen. «Internationale Online-Plattformen müssen Verantwortung für ihren Einfluss im öffentlichen Raum übernehmen», heisst es zu diesem Punkt wörtlich in der «Erklärung von Zürich».
Der fünfte und letzte Punkt betrifft die Medienvielfalt und die Gleichbehandlung: Die Online-Plattformen dürfen demnach weder eigene Inhalte noch Inhalte einzelner Medien privilegieren.
Allerdings: «Ein Vorrang der Inhalte redaktionell unabhängiger Medien, welche sich an anerkannte redaktionelle Standards halten, gegenüber Inhalten, welche solchen Standards nicht entsprechen, bleibt hiervon unberührt», heisst es weiter in der «Erklärung».