Vom 20. bis 21. Juni findet in Zürich ein zweitägiger Kurs statt. Die Schulung richtet sich an Medienschaffende, die wahr von falsch unterscheiden wollen. Geleitet wird sie von Catherine Gilbert und Jan Ludwig. Sie ist von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, er vom deutschen Pendant dpa.
Gilbert ist kürzlich durch eine grosse Recherche aufgefallen. Ein Spassvogel behauptete in den sozialen Medien, dass in einem deutschen Warenhaus ein nicht binärer Schoggi-Hase verkauft werde. Catherine Gilbert konnte das widerlegen.
Ihr Wissen wollen Gilbert und Ludwig nun mit anderen teilen. Im Kurs sollen nebst Theorie auch praktische Übungen angeboten werden. Die zwei Kurstage sind gratis. «Die Kosten werden von der Google News Initiative getragen», heisst es in der Beschreibung.
Einem geschenkten Kurs soll man nicht ins Maul schauen, sagt der Volksmund. Ganz unbedenklich ist die Sache allerdings nicht. Google grast seit Jahren erfolgreich die Inhalte der Medien ab. Die Gewinne behält das Unternehmen aber für sich.
Mit seiner News Initiative hat Google einen Weg gefunden, die Vorbehalte der Medien etwas zu mildern.
Und auch für Keystone-SDA sind die Trainingstage ein gutes Mittel, etwas Daseinsberechtigung zu erhalten. Letztes Jahr hat die Nachrichtenagentur Fördergelder vom Bund in der Höhe von 4 Millionen Franken erhalten. Die Einnahmen von den Kunden sind allerdings wieder gesunken.
Nun will das «halbamtliche» Unternehmen als Faktenchecker auftreten. Die Rechnung könnte aufgehen – dank Google.