Ringier und Tamedia haben die Idee eines Management-Buy-outs für «Le Temps» verworfen. «In Gesprächen in den letzten Tagen sind die Medienunternehmen Ringier und Tamedia übereingekommen, die Idee eines Management-Buy-outs bei `Le Temps` nicht weiterzuverfolgen», teilten die jetzigen Besitzer der Westschweizer Tageszeitung mit.
Das Ziel eines «starken Mehrheitsaktionärs», der «Le Temps» in eigenem Namen und auf eigenes Risiko weiterführe, sei mit einem Management-Buy-out angesichts der fehlenden Finanzierung nicht realistisch, heisst es. Eine gleichzeitige Suche des Managements von «Le Temps» nach möglichen Finanzinvestoren im Hintergrund würde darüber hinaus zu einem Interessenkonflikt zwischen dem Management und den Haupteigentümern der Zeitung führen.
Die Idee für einen Management-Buy-out brachte die Direktion der Zeitung «aus eigener Initiative» vor. Die beiden Verlage lobten die Absicht der Direktion, auch wenn sie diese nicht berücksichtigen will. «Die Initiative zeigt aus Sicht der beiden Haupteigentümer Ringier und Tamedia, dass sich die Direktion motiviert und mit grossem Engagement für die Zukunft ihrer Zeitung einsetzt und bereit ist, ihre ganze journalistische und verlegerische Erfahrung in die Weiterentwicklung der Zeitung einzubringen.»
Tamedia und Ringier würden aber «angesichts der strukturellen Herausforderungen der Medienbranche» anstreben, «die besten Voraussetzungen für den Fortbestand und die Weiterentwicklung von `Le Temps` zu schaffen».
Die beiden Verlage gaben konkrete Bedingungen für einen Verkauf vor. Zum Verkaufsprozess würden «ausschliesslich» Interessenten zugelassen, «die eine Übernahme von `Le Temps` mit eigenen Mitteln finanzieren wollen». Einzelpersonen oder Unternehmen, die sich «offensichtlich im Auftrag dritter Investoren im Hintergrund für eine Übernahme von `Le Temps` interessieren», würden nicht berücksichtigt.