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Dienstag
06.02.2018

Medien / Publizistik

7500 Franken für die nackte «Idee» zu einer Reisereportage: Der zum sechsten Mal ausgeschriebene Imholz Förderpreis belohnt nicht den druckreifen Text, sondern den konzeptuellen Keimling.

«Das kurbelt die Kreativität an», erklärte Hans Imholz, Ex-Reiseunternehmer und Präsident der mitverantwortlichen Imholz-Stiftung, am Montag die Stossrichtung hinter dem Preis. Dadurch würden vor allem junge Journalisten ermutigt, «eigene Rechercheansätze zu verfolgen».

Im vergangenen Dezember erschien Beat Eichenbargers Reportage über St. Helena - die vulkanische Tropeninsel, auf der Napoleon verbannt worden war - in der «SonntagsZeitung» und im «Tages-Anzeiger». Die Idee hatte bei der letztjährigen Preisausschreibung die Nase vorne. «Die Leser der 'SonntagsZeitung' mögen überraschende Reportagen», erklärte Christoph Ammann, Leiter Reisen bei der Redaktion Tamedia/SonntagsZeitung, am Montag.

Seit der Lancierung 2013 ist die «SonntagsZeitung» Partner des Journalistenpreises auf Verlagsseite. Die Artikel der Imholz-Förderpreis-Gewinner hätten «bisher immer in unübliche Regionen geführt», meinte Ammann weiter. Die erste Preisträgerin Andrea Freiermuth war 2013 mit dem öffentlichen Verkehr durch das Amazonasbecken gereist.

Hans Imholz seinerseits umschrieb die Bedeutung von Reisereportage aus seiner persönlichen Sicht anekdotenhaft: «Ich schlage oft eine Zeitung auf, will sie nur schnell durchblättern, bleibe dann aber an einem Reiseartikel hängen und schon habe ich wieder ein paar vergnügliche Minuten erlebt.»

Hinter dem Journalistenpreis stehen die Hans Imholz-Stiftung und der Swiss Travelwriters Club. Die Bewerbungen werden von der dreiköpfigen Imholz-Förderpreis-Jury beurteilt, bestehend aus Sonja Hüsler (Präsidentin Swiss Travelwriters Club), Katharina Deuber (STC-Vorstandsmitglied) und Christoph Ammann. Bis zum 27. März müssen die Schreib-Ideen, die 2018 mitbieten wollen, bei der Jury auf dem Tisch liegen.