Jérôme Martinu wird per 1. Mai Nachfolger von Thomas Bornhauser als Chefredaktor der «Neuen Luzerner Zeitung» und ihrer Regionalausgaben «Neue Nidwaldner Zeitung», «Neue Obwaldner Zeitung» und «Neue Urner Zeitung». Bisher leitete Martinu die regionalen Ressorts der «Neuen Luzerner Zeitung» und war zudem stellvertretender Chefredaktor des Blattes.
Gegenüber dem Klein Report verrät er, was ihn an seiner neuen Funktion als Chefredaktor besonders reizt: «Reiz und Herausforderung liegen darin, dass ich auch weiterhin ganz zentral eine regional ausgerichtete und dennoch national ausstrahlende Tageszeitung verantworten darf. Ich bin zutiefst überzeugt vom regionalen Zeitungsjournalismus, der manchmal zu Unrecht unterschätzt wird.»
Hinzu komme, dass er die Redaktion ebenso gut kenne wie die Eigenheiten und Spezialitäten des Einzugsgebietes. «Ich schätze es zudem sehr, dass die neue Redaktionsführung von innen heraus gewachsen ist. Stabilität und Kontinuität bleiben gewahrt», so der 41-Jährige weiter.
Trotzdem sieht er auch Herausforderungen für die «Neue Luzerner Zeitung» und ihre Regionalausgaben: «Wir haben die gleichen Herausforderungen wie die gesamte Branche der Bezahlzeitungen: Alle wollen uns lesen, aber immer weniger Menschen wollen dafür bezahlen. Diese Entwicklung, zusammen mit den kontinuierlich sinkenden Inserateeinnahmen, wird sich kaum ändern.» Die Zeitungsverlage und -redaktionen müssen sich laut dem Journalisten also zunehmend kreativ zeigen in ihren Verkaufsmodellen und Inhalten, in Print sowie digital.
Nach seinen Zielen als Chefredaktor gefragt, sagt Martinu: «Mein Zeil ist, dass wir als Redaktion offen bleiben, bürgernah und (behörden-)kritisch sind, einordnen und ruhig und klar sagen, was ist.» Diese Linie werde auch in zwei Jahren nach wie vor ihre Gültigkeit haben. «Und sie wird uns in unserem Anspruch anspornen, das massgebliche Medium für die ganze Region zu sein, aber auch national gehört zu werden», so Martinu.
Ihm sei aber auch völlig klar, dass künftig «Bittsteller und Interessenvertreter vermehrt bei mir anklopfen» werden. Von daher werde der Druck steigen. «Meine Aufgabe ist es dann, mit aller Kraft für die Unabhängigkeit der Redaktion einzustehen. Ich werde schwierige Entscheide fällen müssen, keine Frage», sagt Jérôme Martinu abschliessend gegenüber dem Klein Report.