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Montag
30.04.2018

Medien / Publizistik

Jean-Marie Fleury: «Szenarien bewerten»

Jean-Marie Fleury: «Szenarien bewerten»

Neben dem «Tagblatt der Stadt Zürich» und zwei Zürcher Gratiszeitungen hat Christoph Blocher beim Deal mit Tamedia auch Anteile der beiden welschen Gratis-Wochenzeitungen «Lausanne Cités» und GHI übernommen. Beide Titel wurden vor fast einem halben Jahrhundert von Verleger Jean-Marie Fleury gegründet.

Nun tritt Jean-Marie Fleury auf und sagt, dass insbesondere Zeitungen, die der Tamedia-Gruppe angehören, voreilig gewesen seien in ihrer Berichterstattung: Er weist darauf hin, dass noch keine Fusion mit der Zeitungshaus AG-Gruppe von Christoph Blocher vollzogen wurde.

Die Transaktion, deren Höhe noch nicht bekannt gegeben wurde, muss noch von der Eidgenössischen Wettbewerbskommission bestätigt werden. Am Mittwoch hat Fleury seinen Lesern erstmals seine Position zur Zukunft der beiden Zeitungen, die er weiterhin als Verwaltungsratspräsident führt, dargelegt.

In einem Interview mit den beiden Gratiszeitungen sagt Fleury zur Frage, ob er vom Recht Gebrauch machen werde, das ihm erlaubt, alle Aktien der beiden Wertpapiere vorrangig zurückzukaufen: «Es ist zu früh, um diese Frage zu beantworten. Ich muss die verschiedenen sich abzeichnenden Szenarien und ihre wirtschaftlichen Folgen bewerten. Ich habe einen Monat Zeit.»

Er möchte sich also Zeit lassen, um über die Zukunft der beiden beliebten Wochenzeitungen zu entscheiden. In den kommenden Tagen wird Jean-Marie Fleury Christoph Blocher und Rolf Bollmann, Verwaltungsratspräsident der Zeitungshaus AG, treffen.

Weiter gibt Fleury zu bedenken: «Ich habe auch gehört, dass viele linke und rechte Politiker sowie wichtige Akteure im lokalen Leben befürchten, dass diese populären Titel in die Hände einer politischen Partei fallen werden.» Fleury verspricht gegenüber den Lesern von «Lausanne Cités» und GHI: «Selbstverständlich bleibt die Neutralität der Redaktion gewährleistet.»