Jascha Schneider hört Ende März 2012 als Moderator der Sendung «Salon Bâle» von Telebasel auf. Er hatte sechs Jahre lang als einer von drei Moderatoren die Sendung geleitet. «Die Doppelbelastung mit meinem Beruf als Medien- und Wirtschaftsanwalt wurde mir langsam zu viel», sagte Schneider am Montag gegenüber dem Klein Report. «Ich habe Telebasel vor einem Jahr gesagt, dass ich kein Sesselpupser bin und sie anfangen sollen, einen Nachfolger zu suchen.»
Stolz ist Jascha Schneider über die Berichterstattung zu den Besitzverhältnissen der «Basler Zeitung». «Wir haben das Meinungsmonopol der `Basler Zeitung` gebrochen», so Schneider. «Die haben am Anfang über uns gelacht. Heute ist das anders: Letzte Woche war beispielsweise Markus Somm da und hat exklusiv über seine Rolle bei der BaZ gesprochen.» Die Zeitung sei heute ausgewogener als früher und habe zudem Konkurrenz erhalten, was positiv sei. «Leider ist mir der Einfluss von Christoph Blocher aber immer noch nicht klar», so Schneider. Es bleibe ein «Gschmäckle», wie die badischen Nachbarn zu sagen pflegten.
«Man soll eine Party auf dem Höhepunkt verlassen», resümiert Schneider seine Zeit als Moderator. «Zudem ist es ein spannendes Gefäss und die jungen und talentierten Kollegen haben das Recht, endlich zu übernehmen.» Er wird der Medienbranche aber weiterhin erhalten bleiben. «Wenn Not am Mann ist, habe ich Chefredaktor Willy Surbeck versprochen, auch mal einzuspringen», sagte er gegenüber dem Klein Report. Rund 40 Prozent seiner Tätigkeit wird weiterhin für Medienunternehmen erfolgen, allerdings nur im Hintergrund als Medienanwalt oder Berater. So werde er etwa weiterhin Unternehmensanwalt von Telebasel bleiben.
Jascha Schneider ist auch als Präsident des Bundes der Minderheitsaktionäre bei Radio Basel engagiert. Mitgründer Christian Heeb hatte vor Kurzem seine Anteile am Radio an Karlheinz Kögel verkauft. Schneider hatte damals Kritik an Heeb geäussert und darauf gehofft, dass Radio Basel wieder in professionelle Hände gelange und wirtschaftlich rentabel geführt werde. Nun herrsche aber «verdächtiges Schweigen im Wald». «Ich warte immer noch auf ein Lebenszeichen von Herrn Kögel», so Schneider zum Klein Report: «Wahrscheinlich hat er uns vergessen...»
Schneider arbeitete vor seinem Wechsel zu Telebasel zuerst bei Radio Basilisk, womit er zeitweise sein Studium finanzierte. Bei einem Nachtessen mit Willy Surbeck, Claude Bühler und Mirjam Jauslin sei dann die Idee des «Salon Bâle» entstanden. Eine Woche später habe er mit Surbeck per Handschlag einen Vertrag geschlossen, schriftlich sei die Abmachung nie festgehalten worden.