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Montag
20.02.2023

TV / Radio

Das Festival della Canzone Italiana di Sanremo bescherte dem Sender Rai am Schlussabend eine Einschaltquote von rund 66 Prozent in der ersten Hälfte der Show...     (Screenshot Rai)

Das Festival della Canzone Italiana di Sanremo bescherte dem Sender Rai am Schlussabend eine Einschaltquote von rund 66 Prozent in der ersten Hälfte der Show... (Screenshot Rai)

Gleich drei Sänger aus Italien haben sich in der Schweizer Singles-Charts vom Sonntag, 19. Februar, zum ersten Mal in ihrer Karriere in den helvetischen Top 10 klassiert: Marco Mengoni auf Platz 2, Lazza auf Platz 5 und Mr. Rain auf Platz 6.

Damit nicht genug, insgesamt platzierten sich gleich acht brandneue italienische Lieder in den Top 100. Dieses rekordverdächtige Ergebnis hat die Schweiz ausgerechnet dem oftmals totgesagten Fernsehen zu verdanken, feierten doch die Canzone allesamt in der Vorwoche ihre Weltpremiere auf dem Sender Rai Uno. Dieser übertrug vom 7. bis 11. Februar fünfmal bis tief in die Nacht hinein das traditionelle Musikfestival von Sanremo.

Auch 2023 lockte das Festival della Canzone Italiana di Sanremo die Italienerinnen und Italiener in Scharen vor die TV-Geräte und bescherte dem öffentlich-rechtlichen Sender Rai am Schlussabend eine Einschaltquote von rund 66 Prozent in der ersten Hälfte der Show.

Nach Mitternacht war der Marktanteil mit knapp 74 Prozent noch höher, wie die staatliche italienische Fernsehanstalt Rai mitteilte.

Gewonnen wurde das italienische TV-Event, das bereits zum 73. Mal ausgetragen wurde, vom Sänger Marco Mengoni. Er setzte sich mit seiner Ballade «Due Vite» vor seinen Sängerkollegen Lazza und Mr. Rain durch. Mengoni, dessen höchste Platzierung in der Schweizer Hitparade bislang ein 36. Platz war – 2013 mit seinem damaligen Sanremo-Siegertitel «L’essenziale» –, wird im Frühling noch mehr Fernseh- und somit auch Hitparadenpräsenz erhalten.

Mitte Mai darf er Italien am Eurovision Song Contest in Liverpool vertreten.

Was beim Blick auf die Schweizer Hitparade auffällt: Die Sanremo-Begeisterung in der Schweiz ist nicht nur ähnlich gross wie in Italien, man hätte sich hierzulande auch für das exakt gleiche Siegertrio entschieden: Schweizerinnen und Schweizer summen derzeit vor allem die Refrains von «Due Vite» von Marco Mengnoni (Platz 2 in der Schweiz und Platz 1 in Sanremo), «Cenere» von Lazza (die Nummer 5 in der Schweiz und die Nummer 2 in Sanremo) und «Supererori» von Mr. Rain (Sechsplatzierter in der Schweiz und Drittplatzierter in Sanremo).

Was indes Frauen freuen wird: Der vierterfolgreichste Sanremo-Song ist in der Schweiz auf dem 28. Platz «Il bene nel male» der Sängerin Madame, die in ihrem Heimatland nur Festival-Rangierung 7 erreicht hatte. Das hatte Kontroversen ausgelöst. Denn ins italienische Finale der fünf beliebtesten Sanremo-Lieder hatten es ausschliesslich Männer geschafft, was in unserem südlichen Nachbarland in den vergangenen Tagen stark kritisiert und viel diskutiert wurde.

Übrigens: Auch Platz 1 belegt in der Schweizer Hitparade derzeit eine Frau. Die US-Amerikanerin Miley Cyrus, einst bekannt geworden als Fernsehschauspielerin, hat als Einzige den musikalischen Angriff aus Italien auf die Hitparadenspitze erfolgreich abgewehrt.