«Qualität durch Individualisierung», so formulierte Verleger Elmar Weixlbaumer am Schweizerischen Medienforschungstag den scheinbaren Trend in der Medien- und Werbebranche. Mit «My Newspaper» ist aber ein Versuch der Schweizerischen Post in diese Richtung schon 2012 sang- und klanglos gescheitert.
Der Wemf-Event im Berner Kursaal - mit «Clustering Switzerland» betitelt - widmete sich ganz der Idee von Konsumtypen und Typologisierungen. Die Grundidee dabei: Wer weiss, wie sein Zielpublikum tickt, weiss auch, was es liest, was es im TV anschaut oder im Radio hört. Anders gesagt weiss ein Werbeanbieter dadurch, über welchen Kanal er welches Zielpublikum erreichen kann.
Für Verleger Weixlbaumer selber ist klar, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis dieses Wissen und diese Daten, die eigentlich schon vorhanden sind, genutzt werden. Die Zukunft weise immer mehr in eine Richtung, wo jeder Mediennutzer von einem massgeschneiderten, individuellen Angebot profitieren könne.
«Qualität durch Individualisierung» wollte die Schweizerische Post schon 2012 bieten: Unter «My Newspaper» hat der gelbe Riese damals einen einjährigen Versuch gestartet. Es handelte sich um die erste personalisierbare Zeitung der Schweiz. Abonnenten konnten sich im Internet selber ihre massgeschneiderte Zeitung zusammenstellen, die zum Beispiel aus dem Sportteil der NZZ und dem Wirtschaftsteil vom «Tagi» bestehen konnte.
Die erwarteten Erfolge blieben jedoch aus, so wurde der Versuch bereits im Dezember 2012 wieder eingestellt.