Es hat schon viele Versuche gegeben, eine Alternative zu Facebook aufzubauen. Richtig durchstarten konnte bisher keines dieser Projekte. Sogar Google scheiterte mit seinem Versuch, mit Google+ ein ähnliches Netzwerk auf die Beine zu stellen.
Nun gibt es einen neuen Anlauf unter der Führung zweier ehemaliger Whatsapp-Veteranen. Neeraj Arora, einst Leiter des internationalen Geschäfts des Messengers, und der ehemalige Entwicklungsleiter Michael Donohue haben «Hallo App» an den Start gebracht. Es soll Elemente von Whatsapp und Facebook zusammenführen, «aber deren grosse Kritikpunkte ausmerzen», wie die Entwickler mitteilen.
Diese beschreiben ihr Projekt als eine «neue Kategorie von App». Man wolle einen «digitalen Raum für Leute schaffen, die man kennt oder mit denen man sich wirklich verbinden will». Zurückgreifen sollen die Vernetzungswilligen dafür auf Kontakte, die sie bereits in ihrem Adressbuch haben. Also «reale Kontakte». Arora und Donohue setzen somit auf wirkliche Bekannte statt anonymer «Freunde» und Influencer.
Was es nicht geben soll, sind Markenauftritte, Werbung und eben diese «Influencer, die den Feed verstopfen».
Abseits der Telefonnummer sammle und speichere man keinerlei Daten der Nutzer, wird versprochen. Chats sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt und damit auch für den App-Betreiber nicht einsehbar.
Arora und Donohue waren beide bereits bei Whatsapp angestellt, bevor Facebook den Messenger kaufte – und auch danach noch einige Jahre dort tätig. Beide sind mittlerweile ausgesprochene Kritiker des Konzerns und Gegner von vielen Änderungen.
«Hallo App» ist aktuell kostenfrei zugänglich. Die Finanzierung sichern derzeit Investoren, später dürfte ein kostenpflichtiges Monatsabo folgen.
Das Portal läuft seit Mitte November in der Betaphase, wobei Donohue und Arora zumindest im Moment auch auf eine gross angelegte Werbekampagne verzichten. Man erhofft sich, dass die «Hallo App» durch persönliche Empfehlungen unter Familie, Freunden und Bekannten wächst.