Lorbeeren für die langjährige NZZ- und heutige «Republik»-Journalistin Brigitte Hürlimann: Sie gewinnt den mit 10'000 Franken dotierten Greulich Kulturpreis 2022, der in diesem Jahr dem Thema Justiz gewidmet ist.
Sie habe die Berichterstattung zu Kriminalfällen «entscheidend geprägt», sagte Juror und Rechtsprofessor Marcel Niggli am Dienstag. «Brigitte Hürlimann ist eine hervorragende Juristin und eine hervorragende Journalistin».
Ab 2005 arbeitete Hürlimann im Lokalressort der «Neuen Zürcher Zeitung», wo sie vor allem für die Justiz- und Gerichtsberichterstattung verantwortlich war. 2018 wechselte sie zur Redaktion der «Republik» und betreut seither da die Gerichtsreportagen.
Im Dezember 2019 verleiht ihr die Universität Bern den Ehrendoktortitel für ihre journalistische Arbeit rund um die Justiz. Die 1963 in Basel Geborene studierte Rechtswissenschaften und erlangte einen Doktortitel.
«Es ist aussergewöhnlich und lobenswert, dass ein Journalismus-Preis die Bedeutung der dritten Gewalt im Staat und deren kritische Beobachtung anerkennt», sagte Brigitte Hürlimann zu ihrer Auszeichnung.
Als Einzeljuror amtete Marcel Niggli, der an der Uni Freiburg als Strafrechtsprofessor lehrt. «Brigitte Hürlimann hat die Justiz-Berichterstattung in der Schweiz entscheidend geprägt», sagte Niggli zur diesjährigen Preisträgerin.
Sie mache das, was vor Gericht passiert, allgemein zugänglich und zeige die gesellschaftliche Relevanz der Rechtswissenschaft auf. «Sie ist gleichzeitig eine hervorragende Juristin und eine hervorragende Journalistin.»
Weil 2021 wegen Corona keine Preisverleihung stattfinden konnte, wurden neben dem Preis für Brigitte Hürlimann vier journalistische Kunstprojekte ausgezeichnet: «Brand New Life», «Provence Magazine», «Periodico» und «Reading Rämistrasse». Juror war Fredi Fischli, jedes Projekt darf sich über 2500 Franken freuen.
Die Greulich Kulturstiftung mit Sitz in Zürich wurde im April 2005 ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die Qualität im Kulturjournalismus zu würdigen und zu fördern. Sie ist Teil des Gesamtprojektes «Greulich», das der Schweizer Anwalt Thomas B. Brunner im Jahr 2003 als Restaurant, Bar und Designhotel sowie als «Ort der modernen urbanen Kultur» im Zürcher Kreis 4 eröffnet hat.
Über die Berufung der Einzeljury und den Einsatz der Fördermittel entscheidet der Stiftungsrat, dem neben Thomas B. Brunner (Ehrenpräsident, Initiator und Gründer der Greulich Stiftung) Simon Brunner (Präsident), Anna Cavigelli-Brunner (Vize), Fredi Fischli (Gestaltungstechnischer Assistent Ausstellungen, ETH Zürich), Aline Wanner (Chefredaktorin «Folio») und Jürg Wildberger (die Konsulenten) angehören.