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Sonntag
15.09.2019

Medien / Publizistik

Einen Tag, nachdem Google im «Snippet»-Streit vor dem EU-Gerichtshof über die deutschen Zeitungsverleger triumphiert hat, folgte am Freitag eine kleine Charme-Offensive: Journalistische Original-Storys sollen von der Suchmaschine künftig prominenter angezeigt werden.

«Eigene Recherchen und Geschichten sind der Kern journalistischer Arbeit», schreibt Google am Freitag. Reporter und Medien investierten hier «viel Zeit, Mühe und Ressourcen». 

Doch die ursprüngliche Original-Story bliebe häufig nicht lange alleine, sondern werde bald in Artikeln und Berichten anderer Medien weiterverbreitet. Und für die User sei es schwierig, die Original-Story zu finden, die alles ausgelöst hat.

Von der Anpassung der Suchkriterien verspricht sich Google, dass Original-Storys in Zukunft in den Suchergebnissen weiter oben angzeigt werden.

«Damit möchten wir einen Beitrag leisten, die journalistische Arbeit an diesen Geschichten zu unterstützen», schreibt der Datengigant, der seit Jahren die Anrisse journalistischer Texte anzeigt, ohne die Urheber dafür zu entschädigen. 

Vor dem EU-Gerichtshof mussten sich die deutschen Zeitungsverleger am Donnerstag über 1,2 Milliarden Euro Entschädigung ans Bein streichen, die sie von Google für die «Snippets» rückwirkend gefordert hatten.