An der Google I/O 2022, die am letzten Donnerstag international gestreamt wurde, hat sich in einer Keynote gezeigt, dass Hardware in Zukunft ein wesentlicher Teil von Googles Geschäftsmodell sein könnte.
Zwar war erwartet worden, dass Google die einleitende Keynote zur Vorstellung des einen oder anderen Geräts nutzt. Nach Meinung der Beobachter ging die Präsentation aber viel weiter. Neben der offiziellen Präsentation eines neuen Smartphones wurden auch gleich frische Earbuds und eine Smartwatch enthüllt.
Dazu soll Google nicht nur zwei weitere High-End-Smartphones, sondern sogar ein eigenes Tablet in der Pipeline haben. Ein eigens entwickelter Chip von Google soll im Bereich Maschinenlernen wie auch bei der Spracherkennung revolutionäre Dienste leisten.
Mit dem erweiterten Fokus auf das Hardwaregeschäft soll Google die Abhängigkeit vom Werbegeschäft reduzieren, heisst es.
Ein gewichtiges Thema bei der I/O war auch das «Ambient Computing». Die Idee einer solchen Vision ist, dass die Menschen in Zukunft von einer Vielzahl von kaum sichtbaren Geräten umgeben sind, die ihnen im Alltag hilfreich, aber möglichst unbemerkt zur Seite stehen. Ein konkretes Beispiel war der Prototyp einer «Augmented Reality»-Brille, die so etwas wie «Untertitel für die reale Welt» liefert. Das Lüften der Geheimnisse rund um diese Erfindung wurde als «Schlussfeuerwerk» der Präsentationen bei der I/O gezündet.
Auf der kommenden Brille werden nicht nur sämtliche Inhalte des Gegenübers in Textform eingeblendet, diese können auch in Echtzeit übersetzt werden. Damit soll es dann möglich sein, dass sich zwei Personen selbst dann «ganz normal» unterhalten können, wenn sie unterschiedliche Sprachen sprechen.
Zwar ist die Technologie nicht völlig neu. Auf den eigenen Smartphones bietet Google eine solche «Live Translate»-Funktion bereits an. Der Unterschied ist aber der minimalistische Formfaktor. Die versprochene «Augmented Reality»-Brille ist rein äusserlich kaum mehr von einer normalen Brille zu unterscheiden.