Für Google bleibt Zürich weiterhin ein wichtiger Investitionsstandort. Am Montag ist der fertige Campus Europaallee, direkt neben dem Zürcher Hauptbahnhof, offiziell eingeweiht worden.
Der Schweizer Standort ist das grösste Entwicklungszentrum ausserhalb der USA und beschäftigt aktuell 5'000 Mitarbeitende.
Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz, freut sich: «Wir sind sehr glücklich über diesen Standort. Die Schweiz und Google haben seit jeher einen Fokus auf Innovation. Mir ist es ein besonderes Anliegen, allen Menschen und Unternehmen in der Schweiz Zugang zu den besten Technologien sowie Aus- und Weiterbildungen für eine digitale Zukunft zu ermöglichen.» Dies sei nur dank starker lokaler Partnerschaften mit Hochschulen, NGOs, Organisationen, Verlagen und Unternehmen möglich, so Warnking über die teilweise sehr engen Verbindungen.
Google setze stark auf lokale Partnerschaften, gerade auch bei der Gestaltung des ÖVs. Dies zeige beispielsweise die Zusammenarbeit mit PubliBike, die es ermöglicht, auf ausleihbaren Velos zwischen den zwei Google-Standorten Hürlimann Areal und Europaallee zu pendeln. Auch wird die Integration von Verkehrsinformationen der SBB und anderen Transportanbietern laufend ausgebaut.
Im Bereich der Energieeffizienz bieten Cloud-Technologien sowie Machine-Learning-Algorithmen enormes Potenzial zur Energieeinsparung. «So ist ein Google-Rechenzentrum heute im Schnitt doppelt so energieeffizient wie ein durchschnittliches Unternehmensrechenzentrum», schreibt Google.
«In Zürich wird qualitativ hochwertige Arbeit geleistet, und das ist der Hauptgrund für das nachhaltige, organische Wachsen des Standorts. Gerade die Schweiz bietet bisher sehr gute Rahmenbedingungen», erklärte Urs Hölzle, Senior Vice President und Leiter für die globale technische Infrastruktur, bei der Eröffnung. So will Google denn auch weiterwachsen in den kommenden Jahren.
Zürich ist der grösste Sitz des YouTube-Entwicklungsteams neben dem Hauptsitz im kalifornischen San Bruno. Die Videoplattform hat über 2 Milliarden monatlich eingeloggte Nutzerinnen und Nutzer. Jede Minute werden 500 Stunden Videomaterial auf die Plattform hochgeladen.
Geoff van der Meer, Vice President Engineering an YouTubes grösstem Entwicklungsstandort ausserhalb der USA, meint zur Entwicklungsarbeit seines Teams in Zürich: «Eine solche Plattform zu betreiben, bringt grosse Verantwortung mit sich. Dank Produkten wie Content ID oder YouTube Analytics können wir diesem Anspruch für User und Creator gerecht werden. Wir sind besonders stolz, dass die genannten Funktionen zu einem bedeutenden Teil in der Schweiz entwickelt und kontinuierlich verbessert werden.»
Die YouTube-Entwicklungen made in Switzerland stehen stellvertretend für viele weitere Google Produkte, an welchen die Mitarbeitenden in Zürich arbeiten, wie beispielsweise die Google-Suche, Google Assistant, Google Maps, Konto-Sicherheit, Google-Kalender und weitere Cloud-Dienste sowie die applizierte Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Bei der Eröffnung hat auch Bundespräsident Ignazio Cassis dem Tech-Unternehmen seine Ehre erwiesen. In seiner Rede meinte er: «Ich gratuliere Ihnen zur Eröffnung des Innovations-Centers aus zwei Gründen. Erstens: Weil Sie es tun und der Innovation einen so hohen Stellenwert beimessen. Und zweitens: Weil Sie es in der Schweiz tun.»
Darauf witzelte er darüber, dass es auch bei Innovationen gelte, Quantität und Qualität auseinander zu halten. Dazu erwähnte er, dass er die Suchmaschine von Google selbst getestet habe. Zu «Ignazio Cassis» lieferte Google 1,5 Millionen Ergebnisse. «Für einen Bundespräsidenten, der noch keine sechs Monate im Amt ist: kein schlechtes Resultat, quantitativ.»
Zum Schluss seiner Rede zeigte sich Cassis gespannt, was Google in Zukunft in Zürich noch alles entwickeln wird, «das unser Leben verändert».