Goldbach Media ist dabei, sich auf das Geschäft in der Schweiz zu konzentrieren. So hat der Werbevermarkter sein Geschäft in Österreich verkauft und die Vermarktung in Deutschland verselbständigt.
In Teil drei einer Umfrage unter Vermarktern spricht Alexander Duphorn, CEO Goldbach Media AG, über die nächsten Etappen bei der Weiterentwicklung der TV-Werbung.
Wie sieht die Lage in Ihrem Bereich zurzeit konkret aus?
Alexander Duphorn: «Goldbach Media hat sich dank neuer Mandate wie TF1, Swiss 1 und der Sendergruppe Tele Regio Combi (TRC) von CH Media sowie der weiteren Etablierung der Replay Ads positiv entwickeln können.»
Welche Entwicklung erwarten Sie im 2025?
Duphorn: «Ich gehe davon aus, dass der medienübergreifende Werbemarkt stabil ist und sich Trends wie im letzten Jahr pro Gattung fortsetzen. Mit der Weiterentwicklung der Replay Ads, neuen Chancen im Connected TV und neuen Potenzialen durch Regionalisierung der Pause-Ad mit unserem Booking Tool werden wir im TV sehr stabil sein. Print bleibt unter Druck und OOH wird sich nach Jahren des deutlichen Wachstums weiter positiv entwickeln.»
Wie sind Sie persönlich ins neue Jahr gestartet?
Alexander Duphorn: «Sehr familiär im Schnee und unter klarem Sternenhimmel. Man könnte sagen, ich bin in einem vertrauensvollen Kreis mit guter Perspektive ins Jahr gestartet. Das gilt privat wie beruflich.»
Der Jahreswechsel ist immer eine gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und für sich neue Ziele zu definieren. Was möchten Sie im 2025 konkret erreichen?
Duphorn: «Ich denke, wir müssen unseren Kunden noch mehr Möglichkeiten bieten, ihre Kommunikation zielgerichtet auszusteuern. Swiss Ad Impact, die Studie von Goldbach, die auf einen Blick und über alle Kanäle die Werbewirkung der eigenen Kampagne aufzeigt, wird dabei einen entscheidenden Unterschied machen. Weiter werden wir das Buchungssystem modernisieren und neue attraktive Werbeinventare zur Verfügung stellen.»
Gibt es auch Dinge, die Sie womöglich aufgeben wollen oder müssen, um Ressourcen freizumachen oder Platz für Neues zu schaffen?
Alexander Duphorn: «Gerne schneiden wir alte Zöpfe ab, die keinen Beitrag zur effektiven Perspektive oder nachhaltigen Projekten und Produkten zeigen. Dabei konzentrieren wir uns stark auf die Schweiz. So haben wir unser Geschäft in Österreich verkauft und die Vermarktung in Deutschland so verselbständigt, dass sie nicht mehr unter dem Namen Goldbach operiert.»
2024 war für die Medien- und Werbebranche ein heftiges Jahr. Verschiedene Sparrunden wurden eingeläutet. Die Verteilkämpfe werden zum Teil mit harten Bandagen ausgetragen. Wo sehen Sie in dem Wandel Chancen für Ihren Bereich?
Duphorn: «Der Bedarf, mit den eigenen Kunden kommunikativ im engen Kontakt zu bleiben, ist seit eh und je ungebrochen. Wir sind sehr froh, dass wir über viele Medien Lösungen anbieten können, deren Reichweite und Wirkung von neutralen Instanzen gemessen und belegt werden können. Insofern kommt uns das Streben nach nachhaltiger und effektiver Kommunikation entgegen. Dabei sollte es nicht ums Sparen, sondern um die bestmögliche Effizienz gehen, die auch letztendlich bei unseren Partnern spürbar ist. Wir möchten einen agilen Markt mit dynamischen Prozessen und zielorientierten Lösungen. Am Ende entstehen dadurch Win-Win-Situationen für jeden.»
Was wäre für Sie der Worst Case in der Branche im neuen Jahr?
Alexander Duphorn: «Worst Case wäre es, wenn wir uns bestehenden Damoklesschwertern wie drohenden neuen Werbeverboten und multinationalen Marktteilnehmern ergeben. Daher würde ich lieber in Best-Case-Szenarien denken. Wir brauchen einen relevanten Schweizer Werbemarkt, dessen Rahmenbedingungen selbstbestimmt durch starke Schweizer Medien gesetzt werden. Wir hoffen, dass der Werbemarkt hier noch von mehr Schweizer Akteuren mitgestaltet wird. So sehe ich zum Beispiel den Beitritt der SRG bei den Replay Ads als grosse Chance. Darüber hinaus gehört auch die Schaffung von neuen medienübergreifenden Messmöglichkeiten im Bewegtbild zu den Best Cases.»